"Abschalten, jetzt!"

Flachgauer ÖVP-Ortschefs fordern Atomkraft-Ausstieg

Salzburg
05.04.2011 08:27
"Wenn man sieht, was jetzt in Fukushima passiert ist, dann kann man nur gegen Atomenergie sein", meint Josef Schöchl. Der Veterinär und Abgeordnete überzeugte als VP-Chef im Flachgau am Montag auch die Parteifreunde: Bei ihrem Vorstand im Seekirchner Gasthof "Post" unterschrieben alle die "Krone"-Petition gegen Atomenergie.

Beim Protest gegen die gefährliche Atomenergie sind auch in der Flachgauer ÖVP alle Polit-Spitzen einig – sie fordern: "Abschalten jetzt!", damit die brandgefährlichen Uralt-Reaktoren auf Dauer abgeschaltet bleiben.

Tschernobyl noch in guter Erinnerung
"Ich erinnere mich noch genau an Tschernobyl", erzählt Seekirchens Stadtchefin Monika Schwaiger. "Damals spielte meine Tochter im Freien, weil niemand die Menschen vor der radioaktiven Strahlung gewarnt hatte", sagt sie schaudernd. Die Atom-Lobby spielte aber die Gefahren weiterhin herunter – bis Fukushima passierte!

"So etwas darf nie wieder geschehen", fordert Schwaiger. "Und da muss jeder Einzelne mithelfen. Wir müssen Energie sparen und Alternativen fördern. Auch Windräder, wenn es möglich ist." Für ihre Gemeinde hat die Stadtchefin schon konkrete Pläne: "Ich möchte ein Elektro-Dienstrad anschaffen, und wir könnten Photovolatik-Anlagen montieren, um die Sonnenenergie zu nützen."

"Müssen weniger Strom verbrauchen"
Auch für Simon Wallner ist "völlig klar, dass ich die Petition gegen die Atomindustrie unterschreibe". Als Obertrumer Bürgermeister drängt er schon seit Jahren darauf, dass alternative Energieformen gefördert werden. "Und unser Ziel muss es auch sein, dass wir weniger Strom verbrauchen", sagt er und fügt hinzu: "Das hab ich schon lange vor der Katastrophe in Japan gefordert."

Was ihm wichtig ist: "Wir müssen aber beim Umstieg auf erneuerbare Energie unbedingt auf die Natur achten – es kann nicht sein, dass wir jetzt jeden Bach verbauen und auf jeden kleinen Hügel ein Windrad stellen. Das wäre sicher der falsche Weg", ist Wallner überzeugt.

Auch für seinen Amtskollegen Johann Grießner aus Lamprechtshausen war es "selbstverständlich, dass ich unterschreibe". Dem Flachgauer Ortschef liegt die Natur am Herzen: "Ich bin selber bei der Berg- und Naturwacht und auch Jagdschutz-Organ. Mir ist es nicht erst seit Japan ein großes Anliegen, dass unsere Natur geschützt wird."

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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