Polizei ermittelt

Kleinkind starb, kurz nachdem Spital es heimschickte

Österreich
05.04.2011 08:04
Die kleine Leonie wird ihre Eltern nie mehr zum Lachen bringen: Das Mädchen aus dem oberösterreichischen Seewalchen am Attersee, das am 28. April den zweiten Geburtstag gefeiert hätte, kam mit Bauchschmerzen ins LKH Vöcklabruck (Bild), wurde aber von den Ärzten nach Hause geschickt. Drei Stunden später hörte die Einjährige auf zu atmen. Nun ermittelt die Polizei.

Der 26-jährige Vater kann seine Tränen nicht zurückhalten, wenn er von seiner kleinen Tochter redet: "Sie war mein Ein und Alles, das erste und einzige Kind mit meiner Frau."

Mit offener Bauchdecke geboren
Am 24. März klagte Leonie über Bauchschmerzen und weinte bitterlich. Ihre Mama fuhr gleich mit ihr ins Spital nach Vöcklabruck - das Mädchen war mit einer offenen Bauchdecke zur Welt gekommen, die nach seiner Geburt operiert worden war. Seitdem war alles in Ordnung gewesen, aber die Frau machte sich sofort Sorgen.

Im Krankenhaus wies sie zwei Ärzte auf die frühere Operation hin, doch sie wurde mit einem krampflösenden Saft samt ihrer Tochter nach Hause geschickt. Daheim wurde es schlimmer, der Papa kam heim: "Sie hat die Augen verdreht, erbrochen, weiße Lippen bekommen und dann zu atmen aufgehört."

"Es ist schrecklich, was passiert ist"
Der junge Vater versuchte Leonie zu reanimieren, bis der Notarzt da war - doch das Mäderl war drei Stunden nach dem Spitalsbesuch nicht mehr zu retten. Die Polizei ermittelt, das Kind wurde obduziert, die Staatsanwaltschaft Wels gab ein Gutachten in Auftrag.

Auf das Ergebnis wartet auch LKH-Vöcklabruck-Chef Alex Blaicher: "Es ist schrecklich, was passiert ist, selber würde ich wahrscheinlich Amok laufen. Falls herauskommt, dass wir etwas falsch gemacht haben, stehen wir dazu. Und wir wollen den Eltern helfen."

von Jasmin Gaderer, "OÖ Krone"

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