85-Minuten-Konzert

Aloe Blacc mit Soul und Reggae in der Wiener Arena

Musik
05.04.2011 00:19
Mit seiner Hit-Single "I Need A Dollar" hat sich Egbert Nathaniel Dawkins III, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Aloe Blacc, in die Gehörgänge von Millionen Menschen weltweit gesungen. Am Montagabend ist der amerikanische Sänger, Instrumentalist und Rapper mit seinem Ende September 2010 erschienenen zweiten Album "Good Things" im Gepäck in der ausverkauften Wiener Arena aufgetreten.
(Bild: kmm)

Eröffnet wurde der Abend von Support Act Maya Jupiter, einer australischen Hip-Hoperin mit mexikanisch-türkischen Wurzeln, die von Blaccs Band The Grand Scheme (allerdings noch ohne die Horn-Section) begleitet wurde. Die Sängerin aus Sydney versuchte sich mit einer Mischung aus Rap und Rock sowie einer Tanzeinlage vier Songs und zwanzig Minuten als "Anheizerin", was ihr aber nicht hundertprozentig gelang.

Um 21.15 Uhr war es schließlich so weit: Blacc erschien mit seiner sechsköpfigen Band auf der Bühne und schon das Intro (in dem bereits kurz das Staccato-Piano aus seinem Hit "I Need A Dollar" erstmals anklang) machte klar, wohin die musikalische Reise führen würde.

Mischung aus Soul, Blues und Reggae
Blacc, in weißem Hemd, schwarzer Weste und mit keckem Hütchen am Kopf, eröffnete seinen Wien-Auftritt mit dem groovenden "Hey Brother", beim darauffolgenden souligen "You Make Me Smile" sang das Publikum, das der 32-jährige Amerikaner immer wieder zum Mitklatschen, -singen und -tanzen aufforderte, bereits das erste Mal mit. Bei "Femme Fatale", "Green Lights", "Good Things", "Miss Fortune" und "Politician" (allesamt von seinem zweiten Album) bewies Blacc, dass er keine Genre-Grenzen kennt, und verknüpfte in den Songs gekonnt Elemente aus Soul, Blues, Jazz und Reggae.  

Nach 50 Minuten erklang dann das Intro von "I Need A Dollar", das live zu einer knackigen Zehn-Minuten-Nummer samt Percussion-Solo erweitert wurde. Reggae sei nichts anderes als "another form of soul-music", erklärte Blacc dann und stimmte kurz Bob Marleys Klassiker "No Woman, No Cry" an. Um anschließend – genau eine Stunde nach Beginn des Konzerts – vorerst von der Bühne zu verschwinden, was eine begeisterte Konzertbesucherin neben mir mit den Worten "Es war viel zu kurz" kommentierte.

Nach 85 Minuten war Schluss
Für die nächsten zehn Minuten überließ Blacc seiner Band The Grand Scheme die Bühne, die ein Mischung aus Soul, Jazz und Reggae spielte. Als Zugaben gab es dann schließlich noch ein interessante Zeitlupen-Version von Michael Jacksons Welthit "Billie Jean", den Song "Rico", für den sich Blacc Maya Jupiter als Verstärkungauf die Bühne holte, und seine aktuelle Single "Loving You Is Killing Me". 

Fazit: Ein etwas kurzes (85 Minuten) Konzert, das eindrucksvoll zeigte, dass es nicht einer aufwendigen Bühnen- und Lichshow oder exzessiver Kostümwechsel bedarf, um das Publikum zu begeistern. Schade nur, dass Blacc in Wien keinen einzigen Song von seinem 2006 veröffentlichten, sehr persönlichen Debüt-Album "Shine Trough", das in der US-Soulszene großes Aufsehen erregt hatte, zum Besten gegeben hat.

von Wilhelm Eder
Fotos: Andreas Graf

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