Riesiger Schaden

Wildschweine verwüsten Almenland

Steiermark
04.04.2011 13:10
Wildschweine verwüsten derzeit das oststeirische Almenland im Raum Teichalm-Sommeralm. Schon bis zu 100 Hektar Weideland haben die etwa 70 Borstentiere auf ihrer Futtersuche regelrecht "umgepflügt". Bei der steirischen Landesjägerschaft spricht man von einem "gigantischen Schaden", seitens der Landwirtschaftskammer Steiermark war am Montag die Rede von mehr als 200.000 Euro.

Am stärksten betroffen sind die Bezirke Graz-Umgebung und Weiz, aber auch Bruck an der Mur und Hartberg. "Rund 100 Hektar Grünland sind im Gebiet Teichalm-Tulwitz-Tyrnau von den Wildschweinen umgeackert worden", berichtet Rosemarie Wilhelm von der Landwirtschaftskammer Steiermark.

"Explosionsartig" vermehrt
Normalerweise kommt Schwarzwild eher in Buchen- und Eichenwäldern vor, durch die "explosionsartige Vermehrung" der Tiere in den vergangenen Jahren habe es diese nun aber auch auf die Almen verschlagen: "Auf der Suche nach neuem Lebensraum ist ein Teil der Wildschweine hoch gewandert", so Wilhelm.

Landwirte fürchten um Förderungen
Karl Sirowatka sprach seitens der Landesjägerschaft von einer "Rotte von 50 bis 70 Tieren", die den Boden durchwühlen.Der von den Borstentieren umgepflügte Grund sei als Weidefläche unbrauchbar, die ansässigen Landwirte müssten nun auch noch zusätzlich zum entstandenen Schaden um ihre Förderungen fürchten. Diese sogenannten Ausgleichszahlungen erhalten die Bauern nämlich nur, wenn sie sich über mehrere Jahre verpflichten, eine Fläche als Weideland oder als Mähfläche zu nutzen, was aber wegen der Wildschweine nun nicht mehr möglich sei.

Verstärkte Bejagung wegen Jungtieren nicht möglich
Um die Plage in den Griff zu bekommen, versuchen die Landwirte nun ihr Weideland mit Elektrozäunen zu sichern, da in der aktuellen Schonzeit eine verstärkte Bejagung der Schweine wegen der Jungtiere nicht möglich ist. Seitens der Landesjägerschaft wird die Wirkung der elektrischen Zäune jedoch bezweifelt: "Wildschweine sind sehr gescheit, sie werden wahrscheinlich schnell Gegenstrategien entwickeln, um die Zäune zu umgehen."

Landwirtschaftskammer fordert Entschädigung
Die Landwirtschaftskammer Steiermark fordert eine Entschädigung für die entstandenen Schäden: "Das Schwarzwild hat zum Teil Totalschäden verursacht, dafür muss jemand aufkommen", so Rosemarie Wilhelm. Bezüglich der Bejagung müsse man sich außerdem etwas einfallen lassen, um die Wildschweinplage langfristig bekämpfen zu können. Für kommenden Freitag wurde bereits eine Arbeitsgruppe einberufen, um eine Lösung zu finden.

Symbolbild

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