Für das Projekt wird das Herz eines Schweins, das in Aufbau und Aussehen dem menschlichen Herzen sehr ähnlich ist, in einem ersten Schritt von allen Zellen befreit. Übrig bleibt ein kollagenhaltiges Fasergerüst, das anschließend im Bioreaktor von Zellen des Patienten durchspült und von diesen neu besiedelt werden soll. Das soll später eine Abstoßungsreaktion beim Patienten verhindern. Bei der Züchtung neuer Herzklappen war dieses Verfahren den Angaben zufolge bereits erfolgreich. Auch bei Versuchen in den USA mit Rattenherzen funktionierte das Prinzip.
Forschung "noch ganz am Anfang"
Bis zum menschlichen Ersatzherz ist es allerdings noch ein weiter Weg. Denn: "Mit größeren Herzen hat es bisher noch nicht geklappt. Die Forschung auf diesem Gebiet steht noch ganz am Anfang. Wir wissen z.B. noch nicht, welche Faktoren während dieses hochkomplexen Vorgangs die Zellen an den richtigen Platz im Gewebeverband lotsen oder das Herz zum Schlagen bringen", weiß Alexander Weymann (im Bild vor dem Bioreaktor) von der Universitätsklinik Heidelberg.
Diese Fragen will man nun klären. In den ersten Versuchen kommen Herzzellen von neugeborenen Ratten zum Einsatz, in Zukunft könnten Stammzellen aus Nabelschnurblut - direkt bei der Geburt entnommen, tiefgefroren und eingelagert - schwerkranken Patienten später zu einem neuen Herz verhelfen.
Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
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