Behörde dementiert

BP darf doch nicht im Golf von Mexiko bohren

Ausland
04.04.2011 10:28
Die US-Aufsichtsbehörden haben einen Bericht zurückgewiesen, wonach dem Ölkonzern BP die Fortsetzung von Tiefseebohrungen im Golf von Mexiko gestattet worden sei. "Es gibt keine solche Vereinbarung", so eine Sprecherin. Die "Sunday Times" hatte zuvor berichtet, dass sich der britische Konzern für die Zulassung auf schärfere Sicherheitsvorgaben eingelassen habe. BP hat die Meldungen nach wie vor nicht kommentiert.

Die Katastrophe im Golf von Mexiko hatte BP in eine schwere Krise gestürzt. Die Kosten für das Öl-Desaster bezifferten die Briten insgesamt auf knapp 41 Milliarden Dollar (28,8 Milliarden Euro). Das Geschäftsjahr 2010 endete für das Unternehmen unterm Strich mit einem Minus von 4,9 Milliarden Dollar.

Transocean rühmt sich für Sicherheit
Unterdessen rühmte sich das in die Umweltkatastrophe verwickelte Schweizer Ölbohrunternehmen Transocean nach dem Krisenjahr für seine Sicherheit. Transocean habe beim Sicherheitsniveau das beste Jahr der Firmengeschichte verzeichnet, heißt es im Geschäftsbericht 2010. "Dies ist ein Ergebnis unserer Bemühungen, überall und jederzeit Zwischenfälle zu vermeiden." Die Zahl der tatsächlichen und möglichen Zwischenfälle auf den Ölplattformen des Unternehmens sei trotz der Katastrophe so niedrig gewesen wie noch nie.

Von der geringen Zahl der Unfälle bei Transocean profitieren laut Geschäftsbericht vor allem die Manager. Die Höhe ihrer Bonuszahlungen bemisst sich unter anderem nach den Sicherheitskennzahlen.

Katastrophe auf der Ölplattform "Deepwater Horizon"
Transocean hatte gemeinsam mit dem britischen Ölkonzern BP und der US-Firma Halliburton die Ölplattform "Deepwater Horizon" betrieben, die am 20. April vorigen Jahres vor der US-Küste explodierte. Elf Arbeiter starben - darunter neun von Transocean. 780 Millionen Liter Rohöl strömten ins Meer, bevor die Quelle in 1.500 Metern Tiefe im August geschlossen werden konnte. Eine US-Regierungskommission warf den beteiligten Unternehmen "massive Managementfehler" vor.

Transocean ist der größte Hochsee-Ölbohrkonzern weltweit. Das auf tiefe Bohrungen spezialisierte Unternehmen hat mehr als 18.000 Mitarbeiter und besitzt rund 140 Bohranlagen. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen 9,6 Milliarden US-Dollar (6,75 Mrd. Euro) um, der Konzerngewinn betrug 961 Millionen Dollar.

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