Unbekannte Details

Spurensuche nach Udo Proksch führte auch nach Tirol

Tirol
02.04.2011 17:27
Zehn Jahre nach seinem Tod machte sich TV-Moderatorin Ingrid Thurnher auf die Spuren von Udo Proksch, dem "Zuckerbäcker, der eine ganze Republik verführte". Auf zum Großteil bereits bekannte Spuren, die sie aber auch nach Tirol führten. Exakt auf den Truppenübungsplatz Hochfilzen, wo 1976 unter der Schirmherrschaft des Bundesheeres Panzer-Sprengübungen stattfanden.

Die Facts des größten Polit-Skandals der 2. Republik sind seit Jahren bekannt: Club 45, Lucona-Untergang, Proksch als sechsfacher Mörder verurteilt, in der Haft nach einer Herzoperation 2001 gestorben. Warum jetzt dieses Buch, Frau Thurnher?

"In einer Wiener Galerie ist im Sommer vergangenen Jahres ein Proksch-Archiv aufgetaucht. Unzählige Kisten mit Dokumenten, Aufzeichnungen, unveröffentlichten Fotos. Das hat mich neugierig gemacht. Ich habe tagelang darin gestöbert. Ich glaube auch, aus der heutigen Sicht sieht man manches anders. Und bin sicher, dass vor allem bei jungen Leuten, die mit dem Namen Proksch nicht viel anfangen können, das Interesse groß sein könnte."

Thurnher hat Proksch ein einziges Mal gesehen: Als Ö1-Radioreporterin am letzten Prozess-Tag. Nach der Sichtung des Materials hat die TV-Lady zwei Monate an dem Buch geschrieben. Und sich ihre Meinung über Proksch gebildet: "Ein aufdringlich-lästiger Mensch, der an maßloser Selbstüberschätzung litt, der sich keine Grenzen gesetzt hat, der die Politiker wie ein Puppenspieler geschickt für seine Machenschaften tanzen ließ. Zugleich ein skurriler Typ mit vielen absurden Visionen. Ein begnadeter Verführer der Politiker und Frauen."

Man hätte von Ihnen eher ein politisches Buch erwartet, als die Aufarbeitung des Archivs eines Verbrechers. "Wenn es Material über Bombenbauer Franz Fuchs gibt, würde ich auch ein Buch über ihn schreiben."

Tiroler Krone

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