Zu Kredit genötigt?

Verwirrspiel um Pistolen, Drohungen und Co. vor Gericht

Tirol
01.04.2011 10:09
Eine abenteuerliche Anklage hat einen Türken am Donnerstag vor Gericht gebracht: Drohung, Nötigung, unerlaubter Waffenbesitz und Amtsanmaßung wurden dem Mann vorgeworfen. Er soll seinem Schwager zwei Pistolen vorgehalten und diesen zu Kreditaufnahmen genötigt haben. Doch vor Gericht kam alles irgendwie anders.

Ein besonderer Fall von sinnloser Steuergeldvernichtung spielte sich am Donnerstagnachmittag über Stunden im Verhandlungssaal 111 im Neubau des Landesgerichtes Innsbruck ab. Die abenteuerliche Anklage warf dem Beschuldigten vor, er habe seinen Schwager dazu genötigt, Kredite aufzunehmen (32.500 Euro). Der Angeklagte habe diesem dabei zwei Pistolen vorgehalten und mit dem Tode bedroht.

Zudem habe er gedroht, dass Frau, Tochter und Schwester des Opfers auch noch sterben werden, wenn dieses sich weigere, die Kredite aufzunehmen. Das Geld wurde angeblich an den Beschuldigten ausbezahlt. Die Anklage basierte auf den Zeugenaussagen des Opfers und weiterer Türken.

Doch die widerriefen vor Gericht ihre Aussagen: Es habe keine zwei Pistolen gegeben, die Kredite seien freiwillig aufgenommen worden und ein gespanntes Verhältnis zwischen Angeklagtem und Opfer bestünde auch nicht. Die Polizeiaussagen bei der PI Imst seien ohne Dolmetscher durchgeführt worden, daher die Missverständnisse. Der Prozess endete mit einem Freispruch.

von Matthias Holzmann, Tiroler Krone

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