Aktuell schließen ja 190 Gemeinden mit einem Minus ab - schuld daran sind explodierende Sozialbudgets und ein jahrelanges Leben über den Verhältnissen. "Hinzu kommen riskante Spekulationen und die Auswirkungen der Finanzkrise", analysiert Julia Hiebler in ihrer Masterarbeit an der Grazer Karl-Franzens-Universität.
An sich sind solche wissenschaftliche Studien ja eine eher trockene Materie - doch das Werk der Grazerin hat’s in sich. So sind die Finanzschulden der steirischen Gemeinden von 2007 auf 2008 um gewaltige 3,6 Prozent gestiegen und haben die Schallmauer von zwei Milliarden Euro durchbrochen. "Es zeigt sich, dass die Pro-Kopf-Verschuldung bei den kleinsten und den größten Gemeinden am höchsten ist", weiß Hiebler.
Umgerechnet fielen für jeden Steirer 1.712 Euro an Schulden bzw. 69 Euro an Zinsen an. Besonders problematisch sei, dass Gemeinde-Investitionen 3.000 Jobs absichern, akute Finanznöte diese Jobs aber gefährdet hätten. Insgesamt 335 Bürgermeister hat die Wissenschaftlerin vor ihr Mikrofon gebeten, um den Status Quo zu erheben:
Das Buch "Analyse der finanziellen Situation in den steirischen Gemeinden" ist eines, das in keiner Gemeindestube fehlen sollte. Erhältlich ist es beim Verlag "unipress graz".
von Gerald Schwaiger und Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"
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