Forderung der ÖVP

Absicherung der medizinischen Versorgung im Land

Salzburg
28.03.2011 12:11
Einst sei er neben Bürgermeister, Lehrer und Pfarrer die bedeutendste Person im Dorfleben gewesen, heute scheint der Glanz vom einstigen Traumberuf Landarzt abgebröckelt zu sein: Im Bundesland Salzburg haben zurzeit zwei Gemeinden Schwierigkeiten, einen Nachfolger für den in Pension gehenden Allgemeinmediziner zu finden. Die ÖVP des Landes hat sich daher in ihrer Klubklausur die medizinische Versorgung auf dem Land zum Schwerpunkt gesetzt.

Derzeit sind es zwei Dörfer im Land, im Lauf der kommenden Jahre erreichen aber zahlreiche weitere Landärzte das Pensionsalter. "Der Hausarzt ist Anlaufstelle für Schmerzen aller Art. Es ist ein 'Rund um die Uhr'-Job, den sich immer weniger antun", so Klubobfrau Gerlinde Rogatsch am Montag. Vor allem für Frauen sei dies mit Familie und Kindern nicht vereinbar. Würden sich aber zwei Mediziner eine Kassenstelle teilen, bedeute dies den Verlust der Hausapotheke. Die Volkspartei fordert daher ein neues Tarifsystem der Krankenkassen mit Anreizen für niedergelassene Ärzte in entlegenen Gebieten, die Schaffung von Praktika für Turnusärzte bei Allgemeinmedizinern sowie Anreize für Praxis-Eröffnungen.

Handlungsbedarf bei Therapiezentren
Großen Handlungsbedarf orten Rogatsch und die Landtagsabgeordnete Sonja Ottenbacher auch in der Versorgung mit Therapien. So verfüge keiner der 27 freiberuflichen Logopäden im Bundesland über einen Kassenvertrag, von neun Ergotherapeuten ist es einer, von den 200 Physiotherapeuten stehen zumindest 90 unter Vertrag mit der GKK. Die ÖVP strebt daher nach dem Vorbild Vorarlbergs eigene Therapiezentren an, in denen für eine Stunde ein Selbstbehalt von 5,50 Euro verrechnet wird.

Zur Absicherung der Krankenhausstandorte auf dem Land tritt die ÖVP für engere Kooperationen der einzelnen Häuser ein, die auch vor Landesgrenzen nicht haltmachen dürften. Und dem Mangel an Pflegepersonal möchte sie mit der Ausweitung der Implacement-Stiftung des Landes auch für ländliche Regionen entgegentreten, weil für viele Interessierte (Wiedereinsteigerinnen, Arbeitslose etc.) die tägliche Fahrt in die Landeshauptstadt nicht möglich sei.

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