Vor Verfall bewahrt

Frey-Schlössl saniert, aber Turm überragt Salzburg

Salzburg
22.03.2011 19:26
Der Baukran auf dem Mönchsberg ist vor allem vom Nonntal her nicht zu übersehen – und der Volksmund hat auch einen Namen dafür: "Kaindl-Turm" (Bild) heißt die alte Festungsanlage bei der Richterhöhe, wo der Holzindustrielle Matthias Kaindl mit Millionenaufwand das historische Frey-Schlössl umbauen lässt. Für die Bauarbeiten gab es grünes Licht vom Denkmalschutz und der Altstadt-Kommission – dabei wurde sogar ein verglastes Atrium auf dem Turm genehmigt.

"Wie hoch wird der Turm auf dem Mönchsberg noch – und wer hat diesen Bau genehmigt?" Die Fragen stellten in den letzten Tagen viele "Krone"-Leser – wir lösten diese Rätsel rund um den "Kaindl-Turm". "Bei der Baustelle hat es sehr heftige Debatten gegeben. Bei einem Teil wurden die Arbeiten von der Behörde sogar eingestellt. Aber so wie es jetzt dasteht, ist alles genehmigt", weiß der grüne Stadtrat Johann Padutsch.

Die Gebäude gehörten zur alten Wehranlage auf dem Mönchsberg. Die ganze Anlage wurde schließlich vom Kaufmann Frey gekauft und zu einem Sommersitz umgebaut – darum heißt sie auch "Frey-Schlössl". Der reiche Kunstliebhaber steckte Unsummen in die Ausstattung seines Schlosses, das Meiste stuft der Denkmalschutz als erhaltenswert ein.

Sonderwunsch nach Chauffeurswohnung nicht erfüllt
Genau deswegen verfiel in den letzten Jahren die ganze Liegenschaft: "Es fand sich niemand, der für die Sanierung Millionen zahlen wollte", erklärt Padutsch. Als Kaindl in der Situation Interesse zeigte, mussten ihm auch die Behörden entgegenkommen, um den Verfall zu stoppen. Der Industrielle bekam nicht nur die Genehmigung zum Einbau einer modernen Heizanlage, sondern auch für ein verglastes Atrium auf dem Turm, dazu darf er den Eingangsbereich zu einer 60 Quadratmeter großen Vorhalle umbauen. "Für alle anderen neuen Teile musste Kaindl im Gegenzug die uralten Zubauten wegreißen", schildert der Stadtrat.

Ein Sonderwunsch wurde dem Industriellen nicht erfüllt: Kaindl wollte eine Gartenhütte zur Wohnung für einen Chauffeur umbauen – da sagte die Behörde Nein. Kaindl könnte als Alternative das alte Pförtnerhaus in eine Wohnung umwandeln – das lehnt der Industrielle aber ab. Padutsch: "Das Projekt war teilweise an der Grenze."

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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