Jahrgänge 1986/87

FPÖ fordert Studie über “Tschernobyl-Kinder”

Oberösterreich
21.03.2011 12:52
"Für die Jahrgänge 1986 und 1987 gibt es in Oberösterreich keine genauen Beobachtungen, welche Auswirkungen die Strahlenbelastung von Tschernobyl auf die Gesundheit dieser heute jungen Erwachsenen hat und gehabt hat", sagt Radiologin und FPÖ-Landtagsabgeordnete Brigitte Povysil. Sie wünscht sich in Zusammenarbeit mit der Landes-Strahlenschutzabteilung, die im grünen Umweltressort angesiedelt ist, eine medizinische Studie zur Gesundheit dieser Kinder.

"Es ist nicht erforscht, ob die oberösterreichischen Geburtenjahrgänge der Tschernobylkatastrophe durch die  Strahlenbelastung mehr Krebserkrankungen oder eine erhöhte Tumorrate haben", erklärt Povysil, die auch Chefin der radiologischen Abteilung der Landes-Frauen- und Kinderklinik in Linz ist.

Gerade jetzt, anlässlich des nuklearen Super-GAUs in Japan, fordert die FPÖ-Medizinerin eine bessere Aufarbeitung der atomaren Katastrophe in der Ukraine, die vor nunmehr 25 Jahren auch Oberösterreich erschüttert hat.

Umweltlandesrat Rudi Anschober kann sich im Bereich einer Strahlen-Studie für diese Jahrgänge eine parteiübergreifende Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen vorstellen. "Wir sind für alle Ratschläge dankbar", so der Grüne, der aber auch auf bereits durchgeführte Untersuchungen der Strahlenschutzabteilung des Landes verweist. Die Studie, die Auswirkungen Tschernobyls auf die Oberösterreicher untersuchte, wurde laut Anschober etwa vor fünf Jahren abgewickelt.

Alle zehn Jahre eine Strahlenanalyse
Man habe sich aber zum Ziel gesetzt, alle zehn Jahre in unserem Bundesland eine Strahlenanalyse durchzuführen. "Bei der    Untersuchung hat es damals keine signifikanten Abweichungen gegeben – über die Folgewirkungen auf die zweite oder dritte Generation kann man aber natürlich noch nichts sagen", sagt der Grüne.

Auch aufgrund der unerforschten Wirkung des Super-GAUs in Tschernobyl fordert BZÖ-Frontfrau Uschi Haubner die Landesregierung zum Handeln auf. "Speziell der Landeshauptmann müsste jetzt ein Signal setzen und wieder mehr zum Antiatom-Kämpfer werden", fordert Haubner.

von Claudia Prietzel, "OÖ Krone"

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