"Es sind noch weitere Ermittlungen notwendig, die noch ein paar Monate dauern können", erklärte Feichtinger, nachdem der 25 Bände umfassende "Olympia-Akt" in dieser Woche wieder in Salzburg eingetroffen ist. Die Justiz hält den Verdacht der Untreue gegen insgesamt neun Personen weiterhin aufrecht.
"Olympia-Akt" ging auf Dreiländer-Tour
Die Staatsanwaltschaft hatte Ende 2010 ihren Vorhabensbericht fertiggestellt und der Oberstaatsanwaltschaft Linz übermittelt. Dort wurde der Akt geprüft und Mitte Jänner an das Justizministerium weitergeleitet, wo er einige Wochen "zur Bearbeitung" vorlag, wie es hieß. Von den Grünen geortete Interventionen durch die ÖVP wiesen ein Ministeriumssprecher und die Partei zurück. Der Akt ging dann wieder via Linz zurück an die Salzburger Anklagebehörde.
Die Salzburger Justiz hatte im Februar 2009 nach dem Bekanntwerden von finanziellen Ungereimtheiten bei der Bewerbung Salzburgs um die Winterspiele 2014 Ermittlungen aufgenommen, die später auf die dubiosen Geldflüsse beim ÖOC ausgeweitet wurden.
Die Zahl der wegen Untreue Verdächtigen stieg letztlich auf neun: die Bewerbungs-Chefs Fedor Radmann, Gernot Leitner und Rudolf Höller, der frühere ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth und Ex-ÖOC-Präsident Leo Wallner, Jungwirths Stellvertreterin im ÖOC sowie zwei ÖOC-Kassiere und der Salzburger Strategie-Berater Erwin Roth.
Politik zog so gut wie keine Lehren aus der Misere
Einen Schlussstrich unter die gescheiterte Bewerbung Salzburgs um die Olympischen Winterspiele 2014 hatte der Salzburger Landtag im Dezember gezogen. Nach über einem Jahr Untersuchungsausschuss, in dem den zum Teil bis heute nicht erklärbaren Geldflüssen nachgegangen wurde, kamen die beiden Regierungsparteien Ende des Vorjahres zur Erkenntnis, dass die Politiker im Aufsichtsrat korrekt gearbeitet hätten. Lehren aus der Misere wurden so gut wie keine gezogen (siehe Infobox).
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