"Ohne Kernkraft!"

Jugend-Landesrätin plädiert für neues Energiebewusstsein

Salzburg
18.03.2011 08:15
Endlich eine Politikerin, die in Sachen Atom-Zukunft Klartext spricht: Tina Widmann, für das Ressort Jugend und deren Gedeihen im Lande zuständig, will auch im Sinne nachfolgender Generationen den Ausstieg aus der Kernkraft forcieren und ein anderes Energiebewusstsein schaffen. Dafür will sie die Jugend motivieren.

"Krone": Frau Landesrätin, was geht in Ihnen angesichts des Infernos von Japan vor?
Tina Widmann: Als Jugendlandesrätin wäre es unverantwortlich länger zum Thema Atomenergie zu schweigen. Ich verstehe mich als Initiatorin von geballter Jugendpower, die es jetzt braucht, aber auch als Anwältin der Jugendlichen, die den Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 nicht erlebt haben, die nicht die katastrophalen Auswirkungen, auch auf unser Land, Mensch und Tier, Natur, Pflanzen und somit auch auf unsere Lebensmittel am eigenen Leib gespürt und mit eigenen Augen gesehen haben.

"Krone": An welche Konsequenzen denken Sie, was lässt sich denn anders machen?
Widmann: Es ist unrealistisch alle Atomkraftwerke sofort zu schließen, aber mittelfristig muss genau das unser aller Ziel in ganz Europa sein. Wir brauchen eine konsequente Anti-Atompolitik.

"Krone": Ihr diesbezüglicher Appell an die Jugend?
Widmann: Wir brauchen euch Jugendliche. Wir brauchen euch als Mitstreiter und Mitstreiterinnen gegen Atomkraft und als tatkräftige Helfer und Helferinnen und MultiplikatorInnen, wenn es heißt: Wie bringen wir den Stromverbrauch hinunter? Denn nur dann werden wir mittelfristig auf atomare Energie verzichten können. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Nehmen wir unsere Zukunft ein Stück weit mehr in die Hand. Ganz konkret bedeutet das für jeden/jede Einzelne/n von uns daran zu arbeiten und zu überlegen, wie wir unseren Stromverbrauch reduzieren können, wie wir unser Leben umstellen können und offener werden für alternative Energien aus Wind, Wasser und Solarkraft.

"Krone": Wie empfinden Sie die Vorgänge ganz persönlich als Frau und Mutter?
Widmann: Unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei den betroffenen Menschen in Japan. Die einzige Möglichkeit, solche atomare Katastrophen in Zukunft zu vermeiden, ist das Schließen der Atomkraftwerke. Das sind wir unseren Kindern und Kindeskindern und unserer Natur schuldig.

Aufruf der Landesrätin
"Eure Ideen und eure aktive Mitarbeit wären wichtig und wertvoll, daher habe ich spontan einen Sonderpreis über 500 Euro zusätzlich zum Salzburger Jugendpreis 2011 vergeben", verkündet Widmann. Unter dem Motto "Meine/unsere Ideen zur Senkung des Stromverbrauches" können Jugendliche bis 15. April eine Kurzbeschreibung ihrer Idee einreichen: Per Post (Salzburger Landesjugendbeirat, Glockengasse 4d, 5020 Salzburg) oder per E-Mail. Die Salzburg AG stellt sich mit einem zwei Zusatzpreisen ein: Eine Schifffahrt auf dem Wolfgangsee und eine Fahrt mit der Schafbergbahn.

"Die Jury des Salzburger Jugendpreises bewertet eure Idee auf Durchführbarkeit und Nachhaltigkeit", erklärt die Landesrätin. Mehr zum Salzburger Jugendpreis 2011 auf Facebook  und im Internet.

von Roland Ruess, Kronen Zeitung

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