"Das erwischt uns!"

600-Kilo-Fels kracht knapp hinter Pkw auf Straße

Salzburg
15.03.2011 08:36
Eine Familie, die mit dem Auto auf der Lammertal-Straße (B162) im Tennengau unterwegs gewesen ist, hat am späten Sonntagnachmittag Riesenglück gehabt. Ein rund 600 Kilogramm schwerer Felsbrocken stürzte hinter dem Wagen auf die Fahrbahn. Der Lenker konnte noch sehen, wie der große Stein auf seinen Fahrstreifen fiel.

"Ich hab’ mir gedacht: So, das erwischt uns!" - Gerhard P. (40) aus Oberndorf und seine Kinder konnten es nach dem Felssturz kaum fassen: Hätten sie nur einige Sekunden später die Bundesstraße an dieser Stelle passiert, wären sie wohl nicht mehr am Leben. So kam die Familie mit dem Schrecken und einem Blechschaden davon. Die Landesstraßenverwaltung sperrte den Gefahrenbereich ab und übernahm die ersten Aufräumarbeiten. Auch die Feuerwehr half mit sieben Mann aus.

Föhnsturm vermutlich der Auslöser
Landesgeologe Gerald Valentin: "Wir haben uns das Gelände noch am Sonntag angesehen. Ich kann Entwarnung geben. Der Felsblock hat sich durch einen natürlichen Prozess gelöst. Ein Föhnsturm hat in den vergangenen Tagen einen Baum im oberen Bereich des 100 Meter hohen Hangs in Mitleidenschaft gezogen. Der Baum bewegte sich und lockerte den Felsen so lange, bis er abbröckelte."

Als Sofortmaßnahme wurde der komplette Hang samt der darüber liegenden zehn Meter hohen Felswand am Sonntag und am Montag von losem Gestein befreit. Während dieser Arbeiten musste die Bundesstraße immer wieder für kurze Zeit gesperrt werden. Mittlerweile gibt es wieder freie Fahrt.

"Möglicherweise kann man Sicherheitsnetze anbringen"
"Solche Felsstürze wird es im Frühjahr öfter geben. Gegen Frostaufbrüche kann man nichts machen", weiß Geologe Valentin. Für den betroffenen Bereich oberhalb der Lammertal-Bundesstraße wird jetzt noch eine Risikoanalyse erstellt: "Möglicherweise kann man dort noch Sicherheitsnetze anbringen, die das abbröckelnde Gestein auffangen."

von Manuela Kappes (Kronen Zeitung) und salzburg.krone.at

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