Rasch vergessen

Paischer “unendlich froh”, wieder daheim zu sein

Salzburg
14.03.2011 18:22
Endlich durchschnaufen - Sonntagnacht ist Salzburgs Super-Judoka Lupo Paischer nach einer 27 stündigen Reise-Odyssee aus der Krisenregion Japan wieder heimgekehrt. Bereits am Montagvormittag trainierte der Olympia-Zweite von Peking in Rif wieder. Nun versucht der Athlet, die jüngsten Ereignisse so schnell wie möglich zu vergessen.

Den Jetlag hatte Lupo Montag früh noch nicht ausgeschlafen, lediglich fünf Stunden dauerte die Bettruhe nach der Ankunft am Salzburger Flughafen am Sonntag um 22.25 Uhr. Ein Blick ins Internet rief bei dem sympathischen Sportler die Ereignisse der vergangenen Tage dann wieder blitzschnell ins Gedächtnis. Und prompt stellten sich bei Paischer Kopfschmerzen ein.

Dickes emotionales Band Paischers zu Japan
Immerhin ist das Land der aufgehenden Sonne für den 29-jährigen Strasswalchener schon vor Langem zur zweiten Heimat geworden. In der Millionen-Metropole Tokio bringt sich Österreichs bester Judoka in den traditionsreichen Sportstätten vor großen Wettkämpfen immer wieder in Schuss. Mit vielen japanischen Kämpfern wie Trainern verbindet den Vorzeige-Athleten nicht zuletzt aufgrund seiner großen sportlichen Leistungen ein dickes emotionales Band.

Fast widerwillig trat Paischer Samstagmittag die Rückreise nach Österreich an. Der als Vorbereitung für die Mitte April startende Europameisterschaft in Istanbul geplante Aufenthalt hätte nämlich noch bis kommenden Freitag gedauert: "Als die ersten Berichte über die AKWs aufgekommen sind, war aber auch für mich klar, dass ich Japan auf schnellstem Wege verlassen muss. Der sportliche Fortschritt steht in keinem Verhältnis mehr zur Gesundheit", sinnierte Lupo. Das große Beben alleine hätte den mehrfachen Staatsmeister nämlich noch lange nicht zur Rückkehr in die Heimat bewogen.

"...wünsche mir, dass in Japan mit Katastrophen Schluss ist"
"Ich habe das ja schon öfter mitgemacht. In Japan gibt’s doch jährlich mehrere Tausend dieser Zwischenfälle. Die Bilder von vorbeischwimmenden Häusern sprachen aber für sich!" Mit den Entwicklungen rund um die Atom-Gefahr will sich die Frohnatur nicht näher beschäftigen. Aus gutem Grund: "Ich bin ein positiv denkender Mensch, versuche gar nicht zu viel zu reflektieren. Ich möchte so schnell wie möglich wieder in den Alltag eintauchen und wünsche mir einfach, dass in Japan mit den Katastrophen bald Schluss ist!"

Bereits am Dienstag steigt Paischer wieder voll ins Training ein. Nach einem Kurzabstecher nach Tschechien stehen kommende Woche Trainingskämpfe in Ungarn an. Und die Ziele für die EM? "Ich habe schon in Tokio tolle Fortschritte machen können, bin für Istanbul sehr zuversichtlich!" Es wäre ja schön, könnte Lupo den japanischen Freunden beim nächsten Besuch EM-Gold als Dank mitnehmen.

von Valentin Snobe, Kronen Zeitung

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