Bei Eiseskälte

Blinder irrt durch Dorf, weil Zug nicht bei Station hält

Niederösterreich
07.03.2011 17:30
Selten hat menschliches Versagen so viel Unmenschlichkeit ausgelöst: Zweimal hat sich Theologe Roland Spöttling bei den ÖBB erkundigt, ob der Zug ja in Niederkreuzstetten (Bezirk Mistelbach) hält. Tat er aber nicht. Der Blinde stieg falsch aus und irrte durch ein Dorf.

In Niederkreuzstetten wollte der Theologe aussteigen, um Sonntag bei einer heiligen Messe die Orgel zu spielen. Doch seit dem fünften Lebensjahr ist Roland Spöttling blind. Er konnte nicht sehen, dass der Zug, statt anzuhalten, einfach durch den Bahnhof raste. Als der Zug dann endlich hielt, stieg der Theologe falsch aus. In einer menschenleeren Station kämpfte sich der Blinde mit seinem weißen Stock durch die Eiseskälte. Erst ein Freund konnte den verärgerten Mann nach längerer Zeit ausfindig machen.

"Es war menschliches Versagen", entschuldigt sich Herbert Ofner von den ÖBB. "Der Lokführer war abgelenkt und hat leider nicht angehalten."

von Michael Pommer und Mark Perry, Kronen Zeitung

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