Wirbel in Lehen

Aufstand an Roseggerstraße gegen Neubau-Plan

Salzburg
03.03.2011 09:33
Bürgeraufstand in Salzburg-Lehen: In der Roseggerstraße gehen die Menschen empört auf die Barrikaden, weil sie umgesiedelt und ihre Wohnhäuser abgerissen werden sollen. „Wir lassen nicht zu, dass uns unsere Heimat genommen wird“, sind sie sich einig.

„Ich weiß gar nicht, wieso die Stadt auf die Idee kommt, unsere Häuser wegzureißen“, sagt Ronald Kronberger kopfschüttelnd. Er spricht für die meisten Bewohner in der Roseggerstraße. In der Häuserzeile 6 -10 sind 36 Wohnungen eingerichtet, zur Siedlung gehören auch angrenzende Gebäude an der Ignaz-Harrer-Straße.

Die Bauten sind aus den Nachkriegsjahren – „die Grundrisse sind eher kleiner“, wissen die Bewohner. „Das macht diese Wohnungen erschwinglich.“ Die meisten leben seit Jahrzehnten in diesen Häusern: „An der Roseggerstraße ist es ruhig, und hinten raus ist das alte Stadtwerke-Areal, das war ohnehin eine Grüninsel für uns“, beschreibt es Ronald Kronberger.

Ideale Wohnbedingungen. Darum steckten die Menschen viel Geld und Liebe in ihre Heime. Die Fenster sind neu, erst voriges Jahr wurde auch die Fernwärme völlig umgestellt – die Heizanlage ist also top, „bloß eine thermische Sanierung der Gebäude wäre nötig“, berichten die Bewohner.

Doch die Stadt hat andere Pläne: Am Ge- lände der Stadtwerke wurden hunderte neue Wohnungen gebaut, da passen die Altbauten auch architektonisch nicht dazu – darum sollen die Gebäude an der Roseggerstraße weg. Abriss!

Die Menschen sollen Ersatz-Quartiere erhalten – und wehren sich. Mit Unterschriften-Listen an die Parteien. Und mit völlig verzweifelten Briefen an die Politik: „Meine Tochter kann nicht mehr so oft kommen, um mich zu pflegen, wenn ich hier ausziehen muss“, klagt Helene Wallner in ihrem Schreiben bitter. „Mir blutet das Herz, wenn ich an den geplanten Abriss denke“, meint auch Christine Ruhland traurig.

Stadt-Vize Martin Panosch will den Bewohnern helfen: „Ihre Rechte müssen unbedingt gewahrt bleiben. Mit allem was dazugehört. Das muss auch in der nahen Strubergassen-Siedlung gelten“, verlangt er.

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung
  
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