Megaschanzen-Plan

“Verkauft die Natur für Event-Wahnsinn nicht an Konzerne”

Salzburg
02.03.2011 17:04
Alles ist geheim - Red Bull baut eine 300-Meter-Schanze aus Eis und Schnee im Nationalpark Hohe Tauern. Für einen Werbefilm samt Rekordversuch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Naturschutzbund-Präsident Dr. Eberhard Stüber ist empört: "Ein Schutzgebiet für einen Konzern zu sperren ist ein Skandal."

Und Österreichs Naturschutzbundpräsident erinnert an einen Vorfall, bei dem der frühere Chef der St. Johanner Bezirkshauptmannschaft die Tauernautobahn kurzerhand für Audi-Werbeaufnahmen sperren ließ: "Es kann nicht sein, dass jetzt sogar ein beliebtes Tourenskigebiet in der Außenzone des Nationalparks sang- und klanglos über Wochen hinweg für einen Konzern gesperrt wird."

Seit Wochen wird gebaggert
"Krone"-Leser kennen die Geschichte: Am natürlichen Riesenabhang des 2.760 Meter hohen "Hörndls" auf der Kärntner Seite des Nationalparks baggert man seit Wochen an einer gigantischen Anlaufspur und Red Bull hat dazu das Gebiet, in Absprache mit Kärntens Nationalpark-Chef Bernhard Rupitsch, weiträumig abgesperrt.

Stüber: "Ein Konzern darf sich nicht unsere Natur unter den Nagel reißen." Er übt auch heftige Kritik an den Politikern, die hier nicht aktiv werden: "Gerade die letzten schweren Skiunfälle österreichischer Athleten werfen die Frage auf: Ist es sinnvoll, alles auf die Spitze zu treiben, muss immer alles noch gefährlicher werden, solange bis wieder jemand im Rollstuhl landet?"

"Mit Geld kann man sich alles richten"
Seit Hannes Wallner, "Krone"-Redakteur und erfahrener Alpinist, das Geheim-Projekt aufdeckte, stehen auch beim Naturschutzbund die Telefone nicht mehr still: "Dass ein reicher Konzern kommt und ein für alle zugängliches Tourenskigebiet sperren lässt, erweckt wieder einmal den Eindruck: Mit Geld kann man sich bei uns alles richten…"

Kronen Zeitung

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