162 Mal musste die Polizei allein im vorigen Jahr in Salzburg zum Einsatz ins Klassenzimmer ausrücken, wie die jüngsten Zahlen belegen, die Innenministerin Maria Fekter (VP) im Parlament vorlegte (siehe Infobox). Tendenz stark steigend.
Auch am 1. März berichtete die Sicherheitsdirektion Salzburg von einem Angriff eines 12-jährigen Schülers auf einen Gleichaltrigen in einer Schule im Flachgau. Das Opfer erlitt dabei leichte Verletzungen.
63 Schüler gelten als "eine dauernde Gefährdung"
Im Schuljahr 2005/06 waren es "erst" 27 Kinder und Jugendliche, die aus den Klassen verbannt wurden. 2009/10 hatte sich die Zahl schon mehr als verdoppelt – da mussten 63 Schüler suspendiert werden. Und die Begründung für die Schulverweise lieferte die Ministerin gleich mit: Die gefeuerten Schüler stellten "eine dauernde Gefährdung von Mitschülerinnen und -schülern oder anderer an der Schule tätigen Personen hinsichtlich ihrer Sittlichkeit (tätliche bzw. verbale Übergriffe), körperlichen Sicherheit oder ihres Eigentums dar", heißt es in Schmieds Bericht ans Parlament.
Und die Gewalt beginnt schon bei den Kleinsten. Zehn Kinder, die letztes Schuljahr suspendiert wurden, gingen noch zur Volksschule – in Zell am See, Maishofen, Bischofshofen sowie im Tennengau und im Flachgau. Der Jüngste Rabauke war erst sechs Jahre alt.
Sind Schulen zum Krisengebiet geworden
25 der suspendierten Gewalttäter kamen aus Österreich, 9 waren Türken, 7 aus dem früheren Jugoslawien, 1 Ukrainer, 1 Vietnamese, 1 Albaner, 1 Araber, bei 18 gab es keine Angaben über die Nationalität der Gewalttäter.
"Diese Zahlen belegen eindeutig, dass die Schulen zum Krisengebiet geworden sind. Aber trotz dieser ausufernden Gewalt will uns die Regierung immer noch weismachen, dass es keinerlei Probleme gibt", kommentiert Klubchef Karl Schnell empört.
von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung
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