Gefährliches Gift

Labor für versteckte Schimmelpilze in Tulln eröffnet

Niederösterreich
28.02.2011 14:35
Den bisher weitgehend unerforschten "maskierten Mykotoxinen", versteckten Schimmelpilzgiften, widmet sich das neue Christian Doppler (CD)-Labor für Mykotoxin Metabolismus. Das am Montag eröffnete Labor ist am Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie (IFA) Tulln der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien beheimatet. Es wird in Kooperation mit dem Futtermittelzusatz-Erzeuger Biomin und dem Lebensmittelkonzern Nestle betrieben.

Mykotoxine sind zum Teil schon in geringsten Mengen gesundheitsschädliche Gifte, die von Schimmelpilzen produziert werden. Für Mensch und Tier gefährlich wird es, wenn Nahrungs- oder Futtermittel solche Gifte enthalten. Besonders gefährdet sind etwa Getreide und Getreideprodukte, Nüsse, Kaffee, Rotwein und Bier. Wissenschafter bemühen sich daher darum, besonders empfindliche Nachweismethoden für Mykotoxine parat zu haben.

Für Mensch und Tier gefährlich
Von Schimmelpilzen befallene Pflanzen haben allerdings die Eigenschaft, die Gifte zu maskieren. Sie hängen beispielsweise Zucker an die Mykotoxine, um die Substanzen unschädlich zu machen. Ungiftig werden die Gifte damit aber nur für die Pflanzen, für Mensch und Tiere, welche kontaminierte Nahrungsmittel konsumieren, bleibt die Sache gefährlich.

Ein Problem für Forscher und Kontrollstellen ist, dass solche Maskierungen auch die Analyse von Mykotoxinen erschweren bis sogar unmöglich machen. Im Rahmen des auf sieben Jahren angelegten CD-Labors sollen daher unter anderem bessere Nachweismethoden entwickelt werden. Auch die Wege, welche die Gifte in Menschen und Tieren nehmen, sollen an dem von Franz Berthiller geleiteten Labor genauer erforscht werden.

Kooperation zwischen Firmen und Universitäten
Die Mykotoxinforschung ist einer der Schwerpunkte am IFA Tulln. Bereits 2002 wurde ein CD-Labor zur Mykotoxinforschung genehmigt, es ist mittlerweile ausgelaufen. CD-Labors werden stets in Kooperation zwischen Firmen und Universitäten oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen betrieben und sollen dem Brückenschlag zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung dienen.

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