Im "Krone"-Interview

Salzburgerin (23) überlebte Erdbeben in Neuseeland

Salzburg
26.02.2011 18:23
145 Tote forderte das gewaltige Erdbeben (Stärke 6,3 nach Richter) in Neuseeland und noch immer werden Verschüttete aus den Trümmern geborgen (siehe Infobox). Die 23-jährige Magdalena Niederhauser (im Bild in Auckland) aus Salzburg hat das Unglück in einem Hotel mitten in Christchurch überlebt. "Ein beängstigendes Chaos", schildert sie im "Krone"-Interview.

Zweieinhalb Monate war Magdalena Niederhauser in Australien und Neuseeland unterwegs. Ihre letzten beiden Reisetage verbrachte sie in Christchurch, als Dienstagmittag plötzlich die Erde zu beben begann. "Ich war im Hotel, alles wackelte, ganz unnatürlich, beunruhigend", schildert sie. "Intuitiv stellte ich mich unter den Türstock und hielt mich fest."

Von Einsatzkräften in Sicherheit gebracht
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis das Beben endlich nachließ. Dann schrillte auch schon der Hotelalarm, alle Gäste flüchteten ins Freie. "Erst da sah ich die gesamten Ausmaße des Bebens", erzählt die Salzburgerin. "Chaos, zerstörte Häuser, kaputte Autos, und in der Luft lag ein staubiger Zementgeruch."

Und es sollten noch Dutzende, heftige Nachbeben folgen. Es herrschten chaotische Zustände, überall hysterische Menschen. "Die Einsatzkräfte waren dennoch relativ schnell und brachten uns in einen nahen Park", erinnert sie sich.

Ihr Gepäck, ihre Kleidung, Handy, Fotoapparat, Ausweis – alles musste sie allerdings im Hotelzimmer zurücklassen. "Wir kamen in einem Gebäude unter, das für eine Blumenausstellung gedacht war, erhielten dafür Pullover und Decken."

"Die Hilfsbereitschaft war enorm"
Tags darauf flog das Militär die Überlebenden nach Wellington. Dort waren Hilfsstellen eingerichtet, die Kontakt zur Botschaft aufnahmen und Rückflüge organisierten. "Die Hilfsbereitschaft von Helfern und Zivilpersonen war enorm", berichtet Niederhauser.

Mit einem Notpass konnte sie mit einer "Air New Zealand"-Maschine via Los Angeles nach Hause fliegen. Ein 40-Stunden-Trip. "Die letzten Tage waren sehr anstrengend, aber ich bin froh, dass ich überhaupt lebe. Das Land werde ich wegen der Freundlichkeit der Menschen trotz des Bebens in guter Erinnerung behalten", genießt Niederhauser nun die ruhigen Tage daheim.

von Max Grill, Kronen Zeitung

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