Mit Tempo 25 war die Taurus auf die stehende Garnitur aufgefahren. Der letzte Container-Waggon war leer, drehte sich auf und bohrte sich quer durch den Triebwagen. "Die beiden Männer waren völlig vom Metall umgeben. Wir haben lange überlegt, wie wir das angehen, ohne die Opfer noch mehr zu gefährden oder zu verletzen", erinnert sich FF-Enns-Einsatzleiter Peter Schlucker.
"Die Verletzten waren bei Bewusstsein, bekamen alles mit", sagt Rot-Kreuz-Offizier Harald Glantschnigg. Während der Notarzt warme Infusionen – um die Verletzten bei minus sechs Grad nicht allzu auskühlen zu lassen – mit Beruhigungsmitteln verabreichte, arbeiteten sich die Feuerwehrleute Millimeter für Millimeter vor.
Der Lokführer war nach 90 Minuten frei. Der Verschubmeister aus St. Peter in der Au (NÖ) war am Sessel aber völlig in eine Ecke geschoben, Eisenplatten drückten überall gegen ihn. Und der durch eine Feder gespannte Puffer des Waggons drohte noch 30 Zentimeter auszufahren – und die Platten in den Leib des 47-Jährigen zu treiben. Um überhaupt zu ihm zu gelangen, musste der Führerstand abgebaut werden. Nach vier Stunden war es geschafft, das zweite Opfer befreit und konnte auch ins UKH Linz gebracht werden: keine Lebensgefahr.
von Markus Schütz, "OÖ Krone"
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