Das Klima ist eisig. Es kursieren noch immer mehrere Trassen. Der Vorschlag aus dem Expertengremium ist derzeit wahrscheinlich. Im Bereich Bluntautal soll die Leitung aber Natura 2000 Gebiete umspannen. Deshalb tauchten Herren vom Verbund auch wieder bei Grundbesitzern in Scheffau und St. Koloman auf, um einen "Ostkorridor" zu prüfen. "Ich frage mich schön langsam, ob die Natur oder der Mensch wichtiger sind", ärgert sich St. Kolomans Bürgermeister Willi Wallinger. Die Alternative trifft die Ortsteile Unter- und Oberlangenberg massiv.
Auch Vertreter der Bürgerinitiativen aus Kuchl und Scheffau nahmen Donnerstag früh an dem Krisengespräch in Hallein teil. Sie wünschen sich eine Verlegung weg vom Salzachtal Richtung Krispl-Gaißau. Da winkte die APG (Austrian Power Grid) aber sofort ab. Bereits 2006 seien in diesem Bereich Varianten geprüft worden. Und auch in Adnet ist man besorgt: Der Trassenverlauf über den Adneter Riedl ist zwar vom Tisch, die aktuellen Pläne umspannen aber den Ortsteil Waidach-Spumberg. Bürgermeister Wolfgang Auer sauer auf den Verbund: "Irgendwann muss man doch auf den Zug aufspringen können! Es gibt elf funktionierende Kabelstrecken in Europa."
Und Scheffau wehrt sich neben der Tauerngasleitung jetzt auch vehement gegen den Ostkorridor (Bürgerversammlung am 10. März, 19 Uhr, Vereinsheim). APG-Projektleiter Wolfgang Hafner nach dem Gespräch: "Wir haben sicher einige Punkte klären können." Die fertigen Trassenvorschläge werden in zwei Monaten vorliegen. "Das ist dann immer noch vorläufig", weist Hafner auf die frühe Planungsphase hin.
Kritische Punkte: Eugendorf, Koppl, vom Pass Lueg bis zur Taugl und Bischofshofen. Einreichen will der Verbund im April 2012.
von Sabine Salzmann, Kronen Zeitung
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