Kein bloßer Spass

Mutter verlor ihren Sohn durch Gas-Schnüffeln

Oberösterreich
22.02.2011 15:17
Wenn eine Linzerin (54) von Explosionen beim Gasschnüffeln wie vor vier Jahren in Mondsee mit vier Verletzten oder jetzt in Pettenbach liest, ist sie stets tief betroffen: Auch ihr 20-jähriger Sohn ist ein Opfer des berauschenden Gases geworden. Er starb still, wurde tot im Bett gefunden. "Der Schmerz kommt wieder hoch."

"Die jungen Leute unterschätzen einfach die Gefahr, es gehört viel mehr und besser aufgeklärt", weiß die Frau aus eigener Erfahrung. Sie hatte damals vergeblich versucht, die Spirale zu stoppen, ihren Sohn aus der verhängnisvollen Neigung zu retten.

Sohn blockte ab
"Wir haben gewusst, was er macht, auch wenn es im Grunde heimlich geschehen ist, wenn wir nicht zu Hause waren. Wir haben sein Zimmer kontrolliert, alles versucht. Im Guten, mit Drohungen." Eindringlich versuchte sie, immer wieder, ihm klarzumachen: "Das ist ein Nervengift, du kannst dadurch zum Pflegefall werden." Alles vergeblich.

"Es ist doch eh nix", war die Antwort. "Ein 20-Jähriger ist erwachsen, dem kann man nichts mehr vorschreiben, sondern ihn nur noch führen", war die Mutter machtlos. Im Juni 2005 wurde der Bursch tot im Bett gefunden: Atemlähmung.

Es ist ihr ein Bedürfnis, aufzurütteln und zu warnen. "Es kommt nicht nur bei Heimkindern vor, wie Experten immer wieder sagen. Es kann überall passieren, jeden treffen. Auch in den Schulen muss gewarnt werden. Und man muss öffentlich darüber reden, nicht den Kopf in den Sand stecken und sich im Schmerz verkriechen. Ich will mit meinem Appell nützlich sein – vielleicht hilft er."

von Hedwig Savoy, "OÖ Krone"

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele