130-MW-Projekt

ÖBB reichen Pläne für ihr Kraftwerk Tauernmoos ein

Salzburg
22.02.2011 13:31
Die ÖBB haben nun ihre Pläne für den Bau des Pumpspeicher-Kraftwerkes Tauernmoos im Pinzgau eingereicht. Im Zuge des Umweltverträglichkeitsverfahrens liegen diese seit Dienstag für sechs Wochen öffentlich auf, wie aus dem Amtsblatt der "Wiener Zeitung" hervorgeht. Mit einer Leistung von 130 Megawatt (MW) wird es das größte ÖBB-Wasserkraftwerk sein, es soll Strom für 1.400 Züge zwischen Wien und Bregenz im Jahr erzeugen, wie Projektleiter Walter Kühner am Dienstag schilderte.

Bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts waren die beiden Stauseen Tauernmoos und Weißsee im hinteren Stubachtal (Gemeinde Uttendorf) im Nationalpark Hohe Tauern errichtet worden. Der Tauernmoos-See wird seither von den ÖBB mit dem Kraftwerk Enzingerboden zur Stromgewinnung (Leistung 80 MW) genutzt, der um 220 Meter höher gelegene Weißsee aber nicht. Und diese Fallhöhe soll nun für das neue Pumpspeicherwerk mit zwei 65-MW-Turbinen ausgenutzt werden. Zum Vergleich: Das Kraftwerk Kaprun hat eine Leistung von 353 MW.

Vermutlich 180 Mio. Euro Kosten
Das Kraftwerk Tauernmoos wird rund 13 Gigawattstunden (GWh) erzeugen, was dem Bedarf von 1.400 Reisezügen für die Strecke zwischen Wien und Bregenz entspricht. Die Kosten für das Projekt wurden vor zwei Jahren mit rund 170 Millionen Euro errechnet. Kühner geht inzwischen aber eher von 180 Millionen Euro aus.

Derzeit erzeugen die ÖBB nur 37 Prozent der benötigten Energie selbst, ein weiteres Viertel kommt aus Partnerkraftwerken. Der Rest muss zugekauft werden, und zwar zum jeweiligen Zeitpunkt und Preis, wann der Strom benötigt wird. Beim Werk Tauernmoos kann mit billigem Strom in verbrauchsarmen Zeiten Wasser nach oben gepumpt, gespeichert und später bei Bedarf - etwa zu den Verbrauchsspitzen - damit wieder Strom erzeugt werden.

Baubeginn wohl im Jahr 2013
Die Projektunterlagen liegen jetzt sechs Wochen öffentlich auf. Danach werden die Stellungnahmen und Sachverständigen-Gutachten in ein Behördengutachten zusammenfließen, das neuerlich sechs Wochen aufgelegt werden muss. Kühner rechnet, dass dann im Sommer das UVP-Verfahren abgehalten und im Herbst der Bescheid erlassen wird. Gegen Jahresende sollte der ÖBB-Aufsichtsrat schließlich Grünes Licht geben. 2012 wird für die Ausschreibungen und Vergabeverfahren benötigt und im Frühjahr 2013 soll schließlich mit dem Bau begonnen werden. Je nach Witterung wird eine Bauzeit von maximal vier Jahren erwartet.

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