Hirtenberg-Drama

Bei Schusswechsel getöteter Polizist in St. Veit beigesetzt

Niederösterreich
18.02.2011 16:50
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ist am Freitagnachmittag der 26-jährige Andreas H. auf dem Ortsfriedhof seiner Heimatgemeinde St. Veit an der Gölsen (Bezirk Lilienfeld) beigesetzt worden. Der junge Polizeibeamte war vor einer Woche bei einem Schusswechsel mit einem wegen Selbstmordabsichten gesuchten Mann in Hirtenberg (Bezirk Baden) so schwer verletzt worden, dass er am Tag darauf starb. Auch Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) und sein Stellvertreter Sepp Leitner (SPÖ) gaben ihm das letzte Geleit.

Der 26-Jährige sei "in Ausübung seiner Pflicht als Polizeibeamter" gestorben, war auf der Parte zu lesen. "Gute Menschen gleichen Sternen, sie leuchten noch lange nach dem Erlöschen", stand auf dem Erinnerungskärtchen. Der ganze Ort nahm Abschied - viele junge Menschen ebenso wie zahlreiche Polizeikollegen kondolierten der Familie des getöteten Beamten. Ein langer Zug von Trauergästen bildete sich bereits eine knappe Stunde vor Beginn des Trauergottesdienstes, nicht alle fanden in der Kirche Platz. Die Messe wurde per Lautsprecher ins Freie übertragen.

Polizeikommandant will "Lehren ziehen"
Landespolizeikommandant Arthur Reis verwies in seiner Ansprache darauf, dass Andreas H. äußerst beliebt bei seinen Kollegen und dienstlich äußerst engagiert und so erfolgreich war, dass er vom Bezirkskommandanten auch mit Sonderaufgaben betraut wurde. Recht und Ordnung und der Umgang mit Menschen seien ihm ein Anliegen gewesen. Das unfassbare Geschehen habe das "Wir-Gefühl" in den Reihen der Polizei verstärkt und vor Augen geführt, mit welchen Gefahren der Beruf verbunden ist. "Wir werden die Lehren aus dem tragischen Ereignis ziehen und anderen helfen. Das sind wir Andreas schuldig", so Reis.

Nach Schusswechsel verstorben
Am vergangenen Freitagnachmittag war es in einem Waldstück in Hirtenberg zu einem Feuergefecht zwischen dem 34-jährigen Thomas P. und den Polizisten Andreas H. sowie Manfred W. (39) gekommen. Der Mann aus Enzesfeld hatte einen zu Monatsbeginn anstehenden Haftantritt ignoriert und seiner Frau gegenüber Selbstmordabsichten geäußert, weshalb sich mehrere Streifen auf die Suche nach ihm machten. Bei dem Schusswechsel wurde der 34-Jährige getötet, die beiden Beamten erlitten schwere Verletzungen - Andreas H. starb am frühen Samstagnachmittag.

Seinem Kollegen Manfred W. hat vermutlich ein - bei dem Feuergefecht von einem Projektil durchbohrtes - Funkgerät an der linken Brust das Leben gerettet. Er befindet sich im Unfallkrankenhaus Wien-Meidling inzwischen auf dem Weg der Besserung. Der 39-Jährige hatte einen Durchschuss im Brustbereich ohne Verletzung an Organen erlitten. Eine Hand wurde ebenfalls durchschossen.

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