Heimische Blumen

Floristen: “Frühling braucht keinen Import”

Oberösterreich
13.02.2011 18:38
Fast so toll wie Muttertag ist für Oberösterreichs Gärtner und Floristen der Valentinstag: Sie verkaufen etwas weniger Blumen als im Mai, dafür aber zu 90 Prozent solche, die im eigenen Land gewachsen sind. Gefragt sind "klassische" Frühlingsboten, die auch kleine Floristen selbst züchten.

Übers ganze Jahr verteilt bieten die Blumengeschäfte etwa zur Hälfte Importware an: "Wir können nicht alles wirtschaftlich produzieren", erklärt Landesgärtnermeister Dietmar Bergmoser (im Bild links). Zum Valentinstag wollen die Kunden aber heimische Frühlingsblumen. "Primeln, Märzenbecher oder Tulpen hat fast jeder Betrieb selbst", so Floristen-Obfrau Sonja Haider (mitte), die heuer ihre besondere Freude an "gefüllten" Primeln hat – einer wuscheligen Neuzüchtung, die Oberösterreichs 500 Gärtner- und Floristenbetriebe zum Valentinstag auf den Markt bringen.

Die Branche ist im Wachsen: Es gibt heute zehn Prozent mehr Betriebe als vor zehn Jahren, die Spezialsparte der Gartengestalter hat sich sogar mehr als verdoppelt. Landesweit haben dadurch etwa 2.500 Menschen "grüne Jobs", der Nachwuchs ist mit 155 Lehrlingen und etwa 150 Ritzlhof-SchülerInnen größer als in jedem anderen Bundesland.

Was nicht heißt, dass alles blumig wäre. Sorgen haben vor allem die Gärtner, die in den vergangenen drei Jahren Energiepreissteigerungen von 30 Prozent verkraften mussten. Sie investieren daher viel in Abwärmenutzung und erneuerbare Energien, die ihnen sparen helfen: "Anders geht es nicht", weiß Bergmoser. Mit Importen hat er ebenfalls seine Not: "Rosen, die Tausende Kilometer aus Afrika kommen, sind billiger als meine." Um welchen Preis? "Die Menschen erhalten Hungerlöhne, die Böden werden ausgelaugt und mit Pestiziden vergiftet", klagt der Gärtnermeister an.

Die Fachhändler bieten Importblumen mit "Fair-Trade"-Gütesiegel an – und vor allem: "Wir beraten und arrangieren mit kreativen Ideen. So ein Strauß ist etwas anderes als eine Tüte Billigblumen aus dem Supermarkt", meint Sonja Haider: "Es ist eine Frage der Achtsamkeit."

Kronen Zeitung

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