Letzte Chance

Nokia verbündet sich mit Microsoft – Konzern aufgeteilt

Elektronik
11.02.2011 09:45
Was am Donnerstag noch Spekulation war - krone.at berichtete -, hat sich am Freitag bewahrheitet: Der weltgrößte Handyhersteller Nokia leitet eine Strategiewende ein und verbündet sich mit Microsoft, um seinen Abwärtstrend zu stoppen. Die Unternehmen teilten am Freitag mit, Nokia werde unter anderem Microsofts Betriebssystem Windows Phone als zentrale Smartphone-Plattform übernehmen. Außerdem wird das Telefongeschäft Nokias künftig aufgeteilt.

Nokia setzte bei den Computer-Telefonen bisher vor allem auf das eigene Betriebssystem Symbian, das aber als veraltet gilt. Das System solle weiter unterstützt werden, hieß es am Freitag. Auch die Arbeit an der neuen Plattform MeeGo werde fortgesetzt, sie soll als offenes System - wie zum Beispiel Googles höchst erfolgreiches Android - dienen. Noch dieses Jahr soll ein Produkt mit MeeGo auf den Markt kommen - worum es sich dabei handelt, war vorerst nicht bekannt. Zuletzt war berichtet worden, MeeGo sei eingestellt worden.

Nokia-Chef Stehen Elop hat dem Konzern außerdem eine neue Struktur verordnet. Das Telefon-Geschäft wird aufgeteilt: Ein Bereich soll sich künftig mit Smartphones beschäftigen, ein anderen die Marktführung bei günstigeren einfacheren Telefonen sichern. Nokia stehe an einem entscheidenden Scheideweg, sagte Elop. Eine neue Führungsriege soll nun offenbar den Erfolg bringen.

Integration zahlreicher Microsoft-Dienste
Durch die Partnerschaft mit Microsoft soll nicht nur deren Smartphone-Betriebssystem Windows Phone für Nokia-Smartphones übernommen werden, auch Nokia-Anwendungen sollen eingewoben werden. So heißt es etwa, dass Nokias Navigationsdienst Ovi Maps mit Microsofts Suchmaschine Bing verknüpft wird. Zudem werden Nokia-Inhalte in Microsofts Marketplace integriert. Auf Nokia-Smartphones soll ebenso wie schon auf anderen Windows-Phone-Handys die Nutzung von Office-Programmen und Spielen via Xbox Live möglich sein.

Auch Microsofts dahindümpelndes Windows Phone profitiert
Auch für Microsoft dürfte die neue Allianz von Vorteil sein, schließlich wird ihr Handy-Betriebssystem zwar von Experten als technologisch ausgereift und modern gelobt, von den Verbrauchern ist es bisher allerdings noch nicht auf breiter Front angenommen worden. Im Gegenteil: Blackberrys, iPhones und Android-Geräte dominieren den Smartphone-Markt mehr denn je.

Elop krempelt das Unternehmen um
Nokia hatte im Smartphone-Markt zuletzt deutlich an Boden gegen erfolgreichere Rivalen wie Apple mit seinem iPhone und das Google-Betriebssystem Android verloren. Marktanteile und Gewinne sanken. Elop, der seit vergangenem September an der Spitze Nokias steht, hatte die Probleme der Firma zuletzt Anfang Februar in einer sehr klaren Rede, in der er das Unternehmen mit einer brennenden Erdölplattform verglich, verdeutlicht (siehe Infobox). Er hatte bereits vor Monaten schwerwiegende Umbrüche angekündigt.

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