"Wir müssen aus diesem Grund verhindern, dass das Image der Gesellschaft Schaden nimmt. Immerhin ist die Großglockner Hochalpenstraße die schönste und berühmteste Panoramastraße Europas. Wir werden daher bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung ein Maßnahmenpaket für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ausarbeiten, ohne dabei auf […] die Einhebung eines Entgelts für Radfahrer [...] zurückzugreifen", kündigte der Vorstand auf Vorschlag von Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Wilfried Haslauer an.
Maßnahmenpaket ohne Maut-Einhebung
Eckpunkte eines entsprechenden Maßnahmenpakets für Radfahrer sollen jedenfalls folgende sein:
Bisher hatte der Plan so ausgesehen, dass Radfahrer ab der Öffnung des legendären Asphaltbandes im Frühling 2011 fünf Euro Maut bezahlen sollten. Allerdings nur jene, die zwischen 9 und 15 Uhr die 1.330 Höhenmeter und 12,5 Kilometer von der Mautstelle in Ferleiten – aus Salzburger Sicht – aus in Angriff nehmen.
Diskussion um Sicherheit vs. Abzocke
Daraufhin ging eine Welle der Empörung durchs ganze Land. "Ich nenne das Abzocke und total unüberlegt. Das Argument der Sicherheit wird vorgeschoben. Wenn ab 9 Uhr Geld verlangt wird, werden noch mehr Radfahrer zur gleichen Zeit losfahren. Das ist gefährlicher als vorher", argumentierte Günther Jölli, Sektionsleiter beim Polizeisportverein Salzburg. Der Widerstand formierte sich auch professionell. So unterschrieben zum Beispiel auf der Website der "Salzburger Verkehrsplattform" bereits über 2.000 Menschen die Protest-Resolution "Nein zur Radlermaut am Großglockner" . "Auf Facebook gibt es die Gruppe 'Maut am Glockner verhindern' mit fast 400 Mitgliedern", sagte Alexander Trauner, Hobby-Radfahrer.
Politik unterstützte Maut-Gegner
Dass die Großglockner Hochalpenstraßen AG die Maut für Radfahrer als Sicherheits- und Servicepaket verkaufen wollte, ärgerte die Sportler am meisten. "Eine Schande! Damit ist der Glockner für mich gestorben und zwar aus Prinzip", postete zum Beispiel Michael Bischof auf Facebook. Auch die Politik schlug sich auf die Seite der abgasfreien Zweiräder. Sportreferent David Brenner und Günther Jölli waren sich einig: "Wenn das Schule macht, verlangt man bald überall Geld von den Radfahrern!"
Kronen Zeitung und salzburg.krone.at
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