Laut den spanischen Behörden seien keine Anzeichen von Fremdeinwirkung festzustellen. Eine Autopsie wurde bereits veranlasst. Sollte diese jedoch keine Anhaltspunkte ergeben, werde die Kriminalpolizei keine Ermittlungen aufnehmen, ist in der spanischen Zeitung "La Opinion" zu lesen. Moore sei jedenfalls nicht Opfer eines typischen Rock-'n'-Roll-Lebens mit viel Alkohol und Drogen geworden, hieß es aus seinem Umfeld. "Er war ein gesunder Kerl", sagte Kollege Eric Bell der BBC.
Bereits in seiner ersten Band Skid Row spielte Moore an der Seite des späteren Thin-Lizzy-Sängers Phil Lynott, der jedoch kurz vor deren erstem Plattenvertrag 1970 ausstieg. Drei Alben und mehrere Tourneen sowie eine kurze Solokarriere später trafen die beiden Jugendfreunde wieder aufeinander, als Gary Moore Eric Bell als Gitarrist bei Thin Lizzy ablöste. Zwar war auch diese Zusammenarbeit durch mehrere Unterbrechungen gekennzeichnet - an großen Hits wie "Whiskey in The Jar" und "The Boys Are Back in Town" war Moore nicht beteiligt - aber erst nach der "Black Rose"-Tour im Jahr 1978 verfolgte Moore endgültig seine Solopfade.
Meilenstein der Musikgeschichte
Ein Jahr später veröffentlichte er die Single "Parisienne Walkways", für die er Lynott als Gastsänger gewinnen konnte, in den 80ern folgten unter anderem das Album "Wild Frontier", auf dem er seinen keltischen Wurzeln Tribut zollte, sowie Ausflüge ins Metal-Genre. Mit dem 1990er-Album "Still Got The Blues" gelang ihm schließlich ein Meilensteil in der Musikgeschichte. Moore arbeitete für diese und auch für nachfolgende Veröffentlichungen mit Blueslegenden wie Albert King, BB King und Albert Collins zusammen.
Mit Drummer Darrin Mooney von Primal Scream und Bassist Cass von Skunk Anansie gründete Gary Moore 2002 die Band Scars. Wie wenig sich Moore um Erwartungshaltungen kümmerte, äußerte er anlässlich der Veröffentlichung des Debütalbums: "Ich schere mich nicht mehr um Formate. Gary Moore wird ohnehin nicht im Radio gespielt. Die Songs sind spannend, sie passen so – alles andere interessiert mich nicht." 2005 gab es ein erneutes Zusammentreffen von Moore und seinen Kollegen von Thin Lizzy, als die Musiker in Dublin ein Konzert gaben. Das letzte reguläre Soloalbum von Moore, "Bad For You Baby", erschien 2008.
Auf die Todesnachricht reagierten seine ehemaligen Kollegen geschockt. "Ich kann noch nicht glauben, dass er nicht mehr da ist", sagte Brian Downey. Moores Nachfolger als Thin-Lizzy-Gitarrist, Scott Gorham, meinte: "Es ist eine Ehre, mit ihm auf der Bühne gestanden zu haben."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.