Sieg in Hinterstoder

ÖSV-Doppelsieg: Reichelt gewinnt Super-G vor Raich

Oberösterreich
05.02.2011 15:37
Bei strahlendem Sonnenschein und vor 23.500 begeisterten Zuschauern haben Österreichs Ski-Herren am Samstag beim Weltcup-Super-G in Hinterstoder einen Doppelerfolg gefeiert: Der 30-jährige Salzburger Hannes Reichelt gewann die WM-Generalprobe 0,34 Sekunden vor dem 32-jährigen Tiroler Benjamin Raich. Der US-Amerikaner Bode Miller (+0,93) wurde Dritter.

Reichelt gewann den technisch höchst anspruchsvollen Super-G und sprang damit quasi in letzter Minute auf den Zug Richtung WM in Garmisch-Partenkirchen auf. Der Tiroler Benjamin Raich machte als Zweiter den Doppelsieg des durch Verletzungen stark dezimierten ÖSV-Teams perfekt. Das Duo hat damit (mit höchster Wahrscheinlichkeit) den Aufstellungspoker für den ersten Herren-Bewerb der WM beendet. Denn das Quartett für den Super-G am Mittwoch sollte aus Michael Walchhofer (am Samstag 13.), Romed Baumann (15.), Reichelt und Raich bestehen. Auch wenn Herren-Cheftrainer Mathias Berthold das Team offiziell noch nicht bekannt gegeben hat.

Kostelic baut Weltcup-Führung aus
Klaus Kröll kämpfte sich auf dem riesentorlaufähnlichen Kurs auf der Hannes-Trinkl-Strecke zwar auf Rang zwölf, das wird für den WM-Super-G aber zu wenig sein. Stephan Görgl, der sich ebenfalls noch leise Hoffnungen hatte machen dürfen, musste aufgrund von Rückenproblemen auf das Rennen verzichten. Der Kroate Ivica Kostelic baute mit Rang fünf seine Führung im Gesamt-Weltcup weiter aus und hat nun schon 520 Punkte Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, den Schweizer Silvan Zurbriggen, der am Samstag nicht am Start war.

Reichelt feierte den fünften Weltcup-Sieg seiner Karriere, den ersten auf österreichischem Schnee. "Es ist traumhaft, vor so einer Kulisse in Österreich zu gewinnen. Heute hat keiner mit mir gerechnet, auch ich habe maximal an ein Top-fünf-Ergebnis geglaubt. Der Sieg verwundert mich selbst", erklärte der 30-jährige. Der Super-G-Weltcup-Sieger 2007/08 ließ sich durch die offene Situation im WM-Rennen ganz und gar nicht entnerven.

"Wenn du dich hineinsteigerst, dann geht's meistens in die Hose", sagte Reichelt, der die Konkurrenz vor allem dank der perfekten Ausfahrt aus dem sogenannten Kanonenrohr in Schach hielt. Auch Raich war einer jener Läufer, dem der sehr drehend gesetzte Lauf zugutekam. "Meine Leistung heute war sehr zufriedenstellend. Aber ich war auch auf anderen Super-Gs wie in Gröden sehr schnell", stellte Raich klar, dass er sich das WM-Ticket seiner Ansicht nach redlich verdient hat.

Walchhofer und Kröll lag Kurssetzung nicht
Speed-Asse wie Walchhofer oder Kröll waren von der Kurssetzung des Norwegen-Trainers Ulf Emilsson deutlich weniger begeistert. "Ich dachte, der Riesentorlauf ist erst am Sonntag", meinte Walchhofer nach dem letzten Rennen seiner Karriere auf österreichischem Boden. "Schade um den schönen Hang. Aber ich hab' mich ins Ziel gekämpft und bin mit dem Ergebnis sehr glücklich", sagte Walchhofer, der vom Rundherum in Oberösterreich begeistert war. "Ein geniales Rennen, Hinterstoder sollte es noch öfter im Weltcup geben."

Das wäre natürlich auch ganz im Sinn von ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel, seines Zeichens Boss der Hinterstoder-Bergbahnen. "Wenn man sich diese Zuschauermassen anschaut, kann man sagen, dass das eines der attraktivsten Rennen des Weltcups ist. Das sollte man für die Zukunft berücksichtigen", betonte Schröcksnadel, der sich aber klarerweise über den Doppelsieg auch aufgrund der nahenden WM freute.

"Ich bin sehr glücklich, dass unsere Läufer vor der WM so aufgezeigt haben. Die Nachrichten, dass es dem Hans Grugger wieder bessergeht, haben die Stimmung im Team auch stark gehoben", berichtete Schröcksnadel. Genau das bestätigte auch Kröll: "Die guten Nachrichten aus dem Krankenhaus sind sehr beruhigend. Jetzt können wir uns wieder besser auf unseren Job konzentrieren."

Reichelt kämpft auch im RTL um WM-Ticket
Am Sonntag steht in Hinterstoder mit dem Riesentorlauf (10 und 13 Uhr) das letzte Rennen vor der WM auf dem Programm. Hannes Reichelt hat mit seinem Super-G-Triumph Blut geleckt und möchte auch im Riesentorlauf das WM-Ticket lösen.

Für den Salzburger wird es jedoch sehr schwierig. Denn das ÖSV-Quartett für die Titelkämpfe hat mit Marcel Hirscher, Benjamin Raich, Philipp Schörghofer und Romed Baumann bereits konkrete Formen angenommen. Leise Hoffnungen darf sich neben Reichelt auch Stephan Görgl machen, falls der von Rückenproblemen geplagte Steirer überhaupt an den Start geht.

Ergebnis des Rennens:

Rang

Name

Nation

     Zeit

  Rückstand

 1.

REICHELT Hannes 

AUT 

 1:43.91 Min.

 

 2.

RAICH Benjamin 

AUT 

 1:44.25

 +0,34 Sek.

 3.

MILLER Bode 

USA 

 1:44.84

 +0,93

 4.

JANKA Carlo 

SUI 

 1:45.06

 +1,15

 5.

KOSTELIC Ivica 

CRO 

 1:45.10

 +1,19

 6.

PINTURAULT Alexis 

FRA 

 1:45.15

 +1,24

 7.

VILETTA Sandro 

SUI 

 1:45.21

 +1,30

 8.

HEEL Werner 

ITA 

 1:45.22

 +1,31

 9.

INNERHOFER Christof 

ITA 

 1:45.28

 +1,37

 10.

FREY Thomas 

FRA 

 1:45.30

 +1,39

Weiter:



 12.

KRÖLL Klaus 

AUT 

 1:45.44

 +1,53

 13.

WALCHHOFER Michael 

AUT 

 1:45.50

 +1,59

 14.

SVINDAL Aksel Lund 

NOR 

 1:45.52

 +1,61

 15.

BAUMANN Romed 

AUT 

 1:45.68

 +1,77

 19.

CUCHE Didier 

SUI 

 1:46.23

 +2,32

 21.

LIGETY Ted 

USA 

 1:46.41

 +2,50

 23.

MAYER Matthias 

AUT 

 1:47.05

 +3,14

 25.

PUCHNER Joachim

AUT 

 1:47.15

 +3,24

Ausgeschieden u. a.:
Max Franz (AUT), Erik Guay (CAN), Beat Feuz (SUI), Yannick Bertrand (FRA), Andrej Jerman (SLO)

Nicht am Start:
Stephan Görgl, Björn Sieber (beide AUT)

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