Intel hatte Anfang der Woche einen Designfehler im Chipset der neuen Prozessor-Generation "Sandy Bridge" entdeckt. Der Fehler könne potenziell die Funktionalität und Performance etwa von angeschlossenen Peripheriegeräten beeinträchtigen, hieß es.
Auslieferungen gestoppt
Der weltgrößte Computerhersteller Hewlett-Packard hat nach Angaben der Finanznachrichtenagentur Bloomberg bereits unmittelbar nach Bekanntwerden des Fehlers die Produktion von PCs mit den betroffenen Chips eingestellt, darunter auch zwei brandneue Geräte, die zuletzt auf der CES in Las Vegas präsentiert worden waren. Möglicherweise betroffene Geräte werden nicht mehr ausgeliefert, sagte eine Sprecherin der Agentur. Kunden bietet HP an, bereits gekaufte Geräte umzutauschen oder das Geld zurückzuerstatten. Eine für Freitag geplante Produktpräsentation in San Francisco wurde abgesagt.
Auch Dell soll nach Medienberichten die Auslieferung seines neusten Gaming-PCs Alienware gestoppt haben. Insgesamt seien vier PCs unter den Marken XPS, Vostro und Alienware betroffen, sagte ein Sprecher gegenüber Bloomberg. Der taiwanesische PC- und Komponenten-Hersteller MSI hält derzeit die Produktion zweier Motherboards und seines Spiele-Notebooks GT680 an. Samsung will Kunden, die nach dem 9. Jänner ein Gerät mit dem defekten Chip gekauft haben, ebenfalls Erstattung anbieten.
Milliardenschaden für Intel
Intel hat den Schaden nach eigenen Angaben bereits behoben und produziert eine neue Version, die von dem Problem nicht betroffen ist. Ende Februar sollen die Prozessoren ausgeliefert werden können. Das Unternehmen will die Hersteller bei den Rückgabeaktionen und dem Austausch der Chips auf den Motherboards unterstützen. Intel geht davon aus, dass der Fehler dem Unternehmen im laufenden Jahr rund eine Milliarde Dollar (728 Millionen Euro) kosten dürfte.
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