"War eine Dummheit"

Lungauer schändet drei Mädchen: 18 Monate teilbedingt

Salzburg
27.01.2011 12:45
Was bewegt einen - nach eigenen Angaben - glücklich verheirateten Mann dazu, drei unmündige Mädchen aus seinem Verwandten- und Bekanntenkreis sexuell zu missbrauchen? "Ich hatte mich nicht im Griff. Es war eine Dummheit, ich bitte um Verzeihung", brach der 52-jährige Angeklagte am Donnerstag vor einem Schöffensenat am Landesgericht Salzburg in Tränen aus. Das bereits rechtskräftige Urteil lautet auf 18 Monate Haft, davon sechs Monate unbedingt.

Der Kraftfahrer aus dem Lungau gestand den Missbrauch seiner siebenjährigen Enkelin und einer verwandten Volksschülerin ein. Er bestritt aber, sexuelle Handlungen an seinem Firmkind vorgenommen zu haben. Der pädophile Mann muss sich dem Urteil zufolge einer engmaschigen Psychotherapie unterziehen.

"Zwang sie mehrmals zum Handverkehr"
Tatort war vorwiegend das eigene Haus, das Wohn- und Raucherzimmer oder der Heizraum. Dort passte der Lungauer auf die zwei jüngeren Mädchen auf, spielte Schach oder Ziehharmonika. Dabei nützte er sein Autoritätsverhältnis aus. "Er zwang sie mehrmals zum Handverkehr", warf ihm Staatsanwältin Barbara Feichtinger vor. Die Tochter der Cousine seiner Ehefrau habe er vom Jahr 2007 an - da war das Mädchen fünf Jahre alt - bis 2010 und seine Enkelin im Vorjahr missbraucht. Dieser zeigte er zudem ein Pornoheft.

Die Initiative zur Berührung seines Geschlechtsteiles hätten die zwei Kinder ergriffen, meinte der Angeklagte entschuldigend zum Senatsvorsitzenden Günther Nocker. Doch der hielt diese Angaben für befremdend. "Sie wollen eine Therapie machen, da werden Sie sehr an sich arbeiten müssen", konstatierte der Richter. "Die Enkelin ist Ihnen deshalb nachgelaufen und hat sich auf Ihren Schoß gesetzt, weil sie geglaubt hat, dass das der liebe Opa ist." Ja, er habe die Situation ausgenutzt, gab der Beschuldigte klein bei.

Vorwurf zu drittem Fall zurückgewiesen
Bei dem dritten Missbrauchsopfer handelt es sich um das Mädchen, dessen Firmpate der Angeklagte war. Als es zwölf Jahre alt war, habe er sich in sie verliebt, schilderte der Mann. "Ich schrieb ihr einen 15 Seiten langen Liebesbrief." Während einer Motorradtour im Jahr 2001 soll er die Hände des am Sozius sitzenden Kindes auf seinen Genitalbereich gelegt haben. "Stimmt nicht", wies der Mann den Vorwurf zurück. Er habe sie nicht in den Wald locken wollen, um ihr Holzfiguren zu zeigen. "Ich sagte nur, 'ein Foto oben ohne auf dem Motorrad wäre schön'. Ich habe dann das Foto gemacht."

Laut Staatsanwaltschaft hat der Angeklagte bereits in den 1980er-Jahren seine leibliche Tochter und zwei Stieftöchter sexuell missbraucht. Diese Delikte sind allerdings verjährt, erklärte Feichtinger.

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