Brisante AK-Studie

Nachhilfe kostet die Eltern 5,5 Millionen Euro im Jahr!

Salzburg
26.01.2011 17:36
Es ist eine soziale Ungerechtigkeit - 5,5 Millionen Euro geben 9.400 Haushalte in Salzburg pro jahr für Nachhilfe aus. Diese alarmierende Studie hat jetzt zu einer Reaktion in der Arbeiterkammer geführt. "Ab März werden wir im Berufs-Förderungs-Institut (BFI) günstige Nachhilfe anbieten", kündigte Arbeiterkammer-Chef Pichler an.

Das derzeitige Schulsystem fördert soziale Ungerechtigkeit und trägt nicht zur Chancengleichheit bei, darin sind sich Siegfried Pichler, der Präsident, Mag. Werner Pichler, der pädagogische Direktor des BFI sowie Mag. Hilla Lindhuber, Bildungsexpertin der Arbeiterkammer einig.

"Das System produziert den Nachhilfemarkt, der noch dazu eine einträgliche Quelle für Lehrer ist", klagt Pichler. Was er nicht dazu sagt: Für Nachhilfestunden gibt es nur in den seltensten Fällen Rechnungen oder Bestätigungen. In ganz Österreich gehen viele Millionen "schwarz" am Fiskus vorbei. Überdies werden Nachhilfestunden oft intern an den Schulen vermittelt.

Die von Mag. Hilla Lindhuber präsentierte Studie hat es nun in sich:

  • 23 Prozent der Eltern mit Schulkindern, das sind 12.000 Haushalte in Salzburg, haben Nachhilfe benötigt.
  • 9.400 haben dafür bezahlt - und zwar viel Geld.
  • Weitere 5.700 Haushalte konnten sich die teure Nachhilfe ganz einfach nicht leisten.
  • Im Durchschnitt werden rund 600 Euro im Jahr für Nachhilfestunden ausgegeben.

Was soll nun im Berufs-Förderungs-Institut besser sein? Angeboten werden:

  • Nachhilfekurse in den Osterferien in Deutsch, Mathematik, Englisch und Rechnungswesen, für zehn Einheiten um 95 Euro.
  • Nachhilfe am Nachmittag im März, Mai und Juni für dieselben Fächer und zu denselben Bedingungen.
  • Eine Sommerschule mit 40 Unterrichtseinheiten im August an 20 Tagen, zum Preis von 380 Euro für Mitglieder der Arbeiterkammer.

Eine wichtige Passage aus der Studie zeigt den Einsatz der Eltern auf - drei Viertel von ihnen lernen mit den Kindern und kontrollieren die Hausaufgaben. Die Arbeiterkammer fordert nun ein Schulsystem, das die Verantwortung für den Erfolg nicht auf die Eltern und deren Geldbörse abschiebt: "Ganztagsschulen schaffen Bildungsgerechtigkeit." Ferner gefordert: Die umstrittene gemeinsame Mittelschule der 10- bis 14-Jährigen und das kostenlose aber verpflichtende Kindergartenjahr für Fünfjährige mit flächendeckender Versorgung.

Kronen Zeitung

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