Der gebürtige Steirer soll die 32-jährige Rumänin während der Autofahrt von Strasshof nach Wien mit einem geladenen Revolver der Marke Ruger, Kaliber 357 Magnum, bedroht und intime Fragen gestellt haben - bei falschen Antworten würde er ihr ins Bein schießen. Laut Polizei fügte er ihr außerdem mit einem Skalpell einen Schnitt am rechten Unterschenkel zu. In Wien-Donaustadt soll der Mann sein Opfer dann vergewaltigt haben. Anschließend nahm er in selbstmörderischer Absicht verschiedene Tabletten und schlief kurz darauf am Beifahrersitz ein. Im Zuge der inzwischen eingeleiteten Fahndung wurde der Wagen, der zu dieser Zeit von der 32-Jährigen gelenkt wurde, in Wien-Döbling angehalten.
Verdächtiger hatte Abschiedsbrief verfasst
Die Polizeiinspektion Deutsch-Wagram war über das Geschehen von burgenländischen Kollegen aus Neusiedl am See informiert worden. Dort hatte der Freund der Rumänin angezeigt, dass er soeben in einem Telefonat mit ihr die Bedrohung durch ihren Ex-Mann mitbekommen habe. Daraufhin begaben sich Beamte zum Haus der 32-Jährigen, deren kaum Deutsch sprechende Mutter nur berichten konnte, dass die beiden weggefahren waren. Eine Nachschau an der Wohnadresse des 56-Jährigen in Gänserndorf ergab, dass er einen Abschiedsbrief verfasst hatte. Seine neue Lebensgefährtin erzählte der Polizei, dass der Mann an Depressionen leide. Ein Bekannter wusste von einem zwei Tage zurückliegenden heftigen Streit zwischen den ehemaligen Eheleuten.
Polizei ortete Mann und Opfer
Nachdem der Versuch, telefonisch Kontakt mit dem mutmaßlichen Täter und dem Opfer aufzunehmen, erfolglos blieb, wurde eine Handypeilung veranlasst. Dann erreichte die Mutter ihre Tochter doch: Die 32-Jährige gab an, es gehe ihr gut. Sie sitze in Wien-Donaustadt im Auto und würde ihren Ex-Mann nun in die Privatklinik Döbling fahren. Inzwischen ortete die Polizei den aktuellen Standort - zunächst in Floridsdorf und dann in der Heiligenstädterstraße, wo der Wagen angehalten wurde. Der Mann wurde mit Verdacht auf eine lebensbedrohliche Vergiftung ins AKH gebracht, dem Opfer waren - neben der Stichverletzung - Kabelbinder um den Hals fixiert worden.
Der Gänserndorfer, dem Nötigung und Vergewaltigung vorgeworfen wird, verweigerte bisher jede Aussage, teilte Chefinspektor Leopold Etz vom Landeskriminalamt Niederösterreich am Dienstag mit. Die Ermittlungen dauern noch an, der Mann wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.
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