Beamte vor Gericht

Flüchtlinge über Nacht in Polizei-Auto vergessen

Niederösterreich
19.01.2011 10:02
Schlicht und einfach vergessen hat man auf vier Asylwerber aus Sri Lanka – in einem Arrestantenwagen der Polizei. Sie mussten eingesperrt die Nacht in der Polizeigarage verbringen. Zwei ranghohe Beamte standen deshalb in St. Pölten vor Gericht - und wurden schließlich freigesprochen.

Bald sechs Jahre ist es her, dass 30 Flüchtlinge nahe der Grenze bei Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha) aufgegriffen und in das Lager Traiskirchen gebracht werden sollten. Dort stiegen aber nur 26 Flüchtlinge aus dem Bus – und das fiel vorerst niemand auf. Bis man am nächsten Tag Klopfgeräusche aus der Garage hörte und die vier vergessenen Männer aus Sri Lanka fand.

Keine Anzeige - Vertuschung?
Warum das geschehen konnte, wie es ihnen ergangen ist, das war nur Randthema beim Prozess. Denn es ging primär um Vertuschung. Eigentlich nämlich hätte es eine Anzeige wegen fahrlässiger Freiheitsentziehung setzen müssen. Doch die gab es nie…

Fahrtenbuch des Transporters verschwunden
Deshalb standen nun ein Oberst und ein Vizeleutnant vor Gericht. Anwalt Nikolaus Rast betonte, es habe Aufträge zur Ermittlung gegeben, doch die seien in einem Organisations-Wirrwarr untergegangen. Tatsache ist, dass der Erhebungsakt und das Fahrtenbuch des Transporters verschwunden sind. Bekannt geworden war der Fehler durch einen anonymen Brief erst Jahre später.

von Gabriela Gödel, Kronen Zeitung

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