Hunderte Zuhörer strömten schon am frühen Morgen auf den „Zauberberg“, der ja doch bald untertunnelt werden soll. Schon kurz nachdem der Verhandlungssaal geöffnet worden war, war dieser bis auf den letzten Platz gefüllt. Schon zuvor hatte Tunnelgegner Schuhböck (mit seiner „Alliance for Nature“ eine One-Man-Show) klargemacht, was er von der Umweltverträglichkeitsprüfung hält – nämlich nichts: „Die ist nur ein grünes Feigenblatt.“ ÖBB-Projektleiter Gerhard Gobiet hält dagegen: „Der 28 Kilometer lange Tunnel zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag ist positiv für die Wirtschaft. Reisende werden von kürzeren Fahrtzeiten, die Umwelt wegen der Senkung des Co2-Ausstoßes profitieren.“
Das wies Horst Reingruber von der Bürgerinitiative Gloggnitz kategorisch zurück: „Es wird massive Eingriffe in die Natur und den Wasserhaushalt geben.“ Außerdem handle es sich bei der Megaröhre um einen Prototyp, der international noch nie erprobt worden sei, ungeahnte Gefahren also.
Der Baubescheid wird vermutlich – trotz massivster Bedenken von Anrainern und Umweltbewahrern – schon im April erteilt. Das wäre dann der Schlussstrich unter ein Endlos-Verfahren, das schon vor Jahrzehnten begonnen hat.
von Mark Perry und Lukas Lusetzky, Kronen Zeitung
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