Mediziner-Ausbildung

Privatuniversität soll bis 2013 in Krems enststehen

Niederösterreich
14.01.2011 15:16
Eine Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften soll bis 2013 in Krems entstehen - zumindest, wenn es nach den Vorstellungen des Landes und seiner Kooperationspartner wie etwa der Technischen (TU) und der Medizinischen Universität Wien (MUW) geht. Ein entsprechendes Memorandum ist am Freitag von den Beteiligten unterzeichnet worden. Mit dem geplanten neuen Angebot einer Mediziner-Ausbildung soll auch dem Ärztemangel in Niederösterreich begegnet werden.

Nach derzeitiger Planung sollen "so rasch wie möglich" - nämlich im Oktober 2013 - die ersten Studierenden Einzug an der neuen Uni halten. "In rund eineinhalb Jahren werden wir den Akkreditierungsantrag einbringen können", kündigte Landeshauptmann Erwin Pröll an. Die Infrastruktur sei am Campus in Krems schon großteils vorhanden, was für die Standortfrage genauso entscheidend gewesen sei wie das "gute Wissenschafts- und Forschungsambiente" und die Nähe zu wichtigen Standorten der Landeskliniken. Eine Erweiterung des Campus sei natürlich dennoch nötig. Das Land rechne nach ersten Schätzungen damit, "in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten" dafür rund 20 Millionen Euro bereitzustellen, meinte Pröll.

Wie hoch die Gesamtkosten ausfallen werden und wer sie tragen wird, ist noch nicht bekannt. Fest steht jedenfalls, dass für die Uni eine Gesellschaft gegründet werden soll, deren Partner das Land sein wird. An den Planungen beteiligt sind bisher neben den beiden Wiener Universitäten auch die Kremser Donau-Uni, die IMC Fachhochschule Krems, die Life Science Krems GmbH und die Landesklinken-Holding.

Geplant sind die drei Schwerpunkte Humanmedizin, Medizintechnik und Gesundheitsökonomie nach dem Bologna-Modell (Bachelor/Master/PhD), betonte Wolfgang Schütz, Rektor der Medizin-Uni Wien. Studienmöglichkeiten auf Englisch sollen für die nötige Internationalisierung sorgen. Zu Beginn rechnet man mit rund 80 Studierenden, je nach Entwicklung und Nachfrage soll Platz für 600 bis 700 Studenten sein. Wie hoch die Studienbeiträge ausfallen werden, lasse sich noch nicht abschätzen.

Ein Stipendiensystem für Niederösterreicher soll aber dafür sorgen, dass auch jene inskribieren können, die sich das Studium sonst nicht leisten könnten und im Bundesland arbeiten wollen, sagte Markus Hengstschläger von Life Science Krems, der mit den Vorbereitungsaufgaben betraut war. Genau vor diesem Hintergrund ist auch die gesamte Planung der Privat-Universität zu sehen: Die Bevölkerung werde immer älter, Ärzte in Niederösterreich seien aber - wegen des "intellektuellen Sogs nach Wien" - Mangelware.

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