Hochwasser

Gewaltiger Eisstoß bedrohte ganze Siedlung

Salzburg
13.01.2011 18:51
Ungewöhnliches Hochwasser mitten im Winter: Wegen der heftigen Regenfälle und der Schneeschmelze sind am Donnerstag die Feuerwehren im Dauereinsatz gewesen. In Mitterberghütten musste ein Bach mit Baggern ausgeräumt werden. Ein Eisstoß hatte das Gewässer verlegt. Auch die ÖBB waren von Überflutungen betroffen.

Nur wer unbedingt musste, wagte sich am Donnerstag auf die Straße - und wenn, dann nur mit übergroßen Schirmen, denn der sogenannte Starkregen suchte Salzburg heim. Die Feuerwehren waren dank der Wettervorhersagen in Alarmbereitschaft. Schon früh morgens mussten in Schleedorf, Koppl, Hof und Hallwang sowie in Maria Alm und in Altenmarkt mehrere Keller ausgepumpt werden.

Kurz nach 11 Uhr gab es Großalarm in Bischofshofen. "Durch die wärmeren Temperaturen ist im gesamten Mühlbach das Eis gebrochen. Tonnenschwere Stücke schossen als gewaltige Lawine daher und verklausten den gesamten Bach. Außerdem drohte das Eis eine Brücke zu beschädigen", berichtet Feuerwehrkommandant Christian Machnik. Das Gewässer trat über die Ufer.

Eisblöcke mit Baggern aus Bach geholt
Die Hans-Liebherr-Straße musste stundenlang gesperrt werden. Die Feuerwehr pumpte das Wasser ab, das über eine Wiese in Richtung einer Siedlung floss. Mit vier Baggern wurden zudem die größten Eisblöcke aus dem Bach geholt. Am späten Nachmittag entspannte sich die Lage.

Beschädigtes Kanalrohr ging durch Regen über
Mit den Wassermassen kämpften auch die ÖBB. Vor wenigen Tagen hat eine Baufirma beim Eintreiben von Spundwänden beim Hauptbahnhof ein Kanalrohr beschädigt. Durch die zusätzlichen Regengüsse ging alles über. 5.000 Liter Ab- und Regenwasser strömten pro Minute ins Bahn-Express-Gebäude in der Lastenstraße 5. Binnen Minuten stand das Wasser im Heizungskeller eineinhalb Meter hoch.

Die Berufsfeuerwehr legte vier je 100 Meter lange Leitungen bis zum nächsten intakten Kanalnetz und pumpte den Großteil wieder ab. Weil die Reparatur des kaputten Rohrs aber mehrere Tage dauert, kommt immer wieder Abwasser nach. "Wir lassen unsere eigenen Pumpen jetzt rund um die Uhr laufen. Im Nebengebäude, in dem die Bahnhofssteuerung untergebracht ist, besteht keine Gefahr mehr. Da drangen nur wenige Zentimeter Wasser ein", so ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel. Der Schaden im Bahn-Express-Haus beläuft sich auf Hunderttausende Euro. Das Heizsystem für die darüberliegenden Büros ist kaputt.

von Manuela Kappes, Kronen Zeitung

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