Westring

Startschuss 2014/15 mit Donau-Querung

Oberösterreich
11.01.2011 07:46
Der Linzer Westring bleibt ein Asfinag-Projekt, also eine Autobahn mit Großbrücke über die Donau (Bild) und zweiröhrigem Freinbergtunnel – doch im Norden und im Süden wird er beschnitten. Der Nordteil kommt endgültig nicht und die Westbrücke über Westbahn und Unionstraße vorerst auch nicht. Dieser Kompromiss ist das Hauptergebnis des Westring-Gipfels am Montag in Wien.

Bundespolitiker Faymann, Bures, Pröll und Mitterlehner auf der einen Seite des Verhandlungstisches, Landesspitzen Pühringer, Hiesl und Ackerl sowie Stadtchef Dobusch auf der anderen: Dieser Westring-Gipfel war wieder prominent besetzt und brachte, in weit wärmerer Atmosphäre als die gleich besetzte Novemberrunde, eine Einigung.

Und die schaut grob so aus: Der Westring bleibt eine Autobahn, wird allerdings im Norden und im Süden beschnitten: Der 2,8 Kilometer lange Tunnel Pöstlingberg und der Anschluss in Heilham an den Knoten Linz-Urfahr der A7 kommen sicher nicht, was den Aufwand für den Nordteil der Donaubrücke senkt, die – je nach Verfahrensdauer – ab 2014 oder 2015 errichtet wird.

Im Süden wird der Westring mit dem 3,2 Kilometer langen Herzstück Freinbergtunnel nur bis zur Kreuzung Kudlichstraße verwirklicht. Das heißt, es gibt keine neue Westbrücke über die Westbahn und die Unionstraße. Vorerst nicht, muss man hier sagen – in budgetär besseren Zeiten könnte die neue Westbrücke doch noch kommen. Die alte aus 1960 ist ohnehin technisch am Lebensende angelangt.

Wer hat sich da durchgesetzt?
Natürlich alle... Die ursprüngliche Absicht von Ministerin Bures, den Westring zu einer nur 200 Millionen Euro teuren und vielleicht sogar tunnellosen Landesstraße zu "degradieren", konnte von Linz und Oberösterreich abgewehrt werden. "Wir haben eine gute Lösung für Oberösterreich erreicht", heißt es vonseiten Pühringer, Hiesl, Ackerl und Dobusch.

Bund bzw. Asfinag wiederum sparen sich von 527 Millonen Euro Projektkosten etwa 170 Millionen Euro, die sich aus 80 Millionen Euro Mitfinanzierung durch Land und Stadt Linz sowie 90 Millionen Euro Ersparnis durch den vorläufigen Verzicht auf die Westbrücke summieren. Der Nordteil des Westrings war eh schon so hypothetisch, dass seine Streichung gar nicht mehr als Ersparnis verbucht wird.

Ministerin Bures freute sich am Montag, es sei gelungen, "für Linz eine gute Lösung zu finden und trotzdem zu Kostenreduktionen zu kommen", wobei das Projekt nun durchaus im Budget untergebracht werden könne. LH Pühringer sprach von einer "vernünftigen Lösung", mit der ein wichtiger Teil der Zukunftsstrategie Oberösterreichs abgesichert sei. Stadtchef Dobusch nannte den Kompromiss "zukunftsorientiert und maßgeschneidert für Linz". Die Westring-Gegner sprachen von einem "Pyrrhussieg mit lauter Verlierern".

Kronen Zeitung

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