"Vorwürfe haltlos"

Ermittlungen nach Linzer Polizei-Einsatz eingestellt

Oberösterreich
10.01.2011 12:17
Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen nach einem Polizei-Einsatz in Linz, der im vergangenen Frühjahr für Aufregung gesorgt hatte, eingestellt. Gäste eines Lokals im Stadtteil Urfahr erklärten damals, dass sie von Beamten angegriffen worden seien. Die Exekutive berichtete dagegen von Attacken auf Polizisten.

Nachdem sie eine Taxifahrerin über eine angebliche Körperverletzung informiert hatte, betraten in der Nacht auf den 11. April kurz nach 3 Uhr Beamte das Lokal. Weil sie keinen Verletzten vorfanden, hätten sie das Gasthaus wieder verlassen wollen, so Polizeisprecher Alexander Niederwimmer. Die Polizisten seien aber von einem Anwesenden daran gehindert worden. Im Freien habe dieser zu schreien begonnen, es sei zu einer Festnahme wegen Ordnungsstörung und aggressiven Verhaltens gekommen, erklärte der Sprecher weiter. Gäste schalteten sich ein, die Situation eskalierte.

In Summe sei es zu vier Festnahmen gekommen, eine habe man später wieder aufgehoben, berichtete Niederwimmer. Es stimme, dass Personen verletzt worden seien, allerdings im Zuge der Amtshandlung - unter Anwendung "einsatzbezogener Körperkraft". Die Beamten seien nicht nur beschimpft, sondern auch attackiert worden. Zudem habe es Beschädigungen an der Ausrüstung gegeben.

Lokalgäste sprachen von aggressiven Beamten
Der vorübergehend festgenommene Gast stellte die Ereignisse ganz anders dar: "Wir haben sehr gesittet gefeiert", sagte der Mann. Die Stimmung sei gut gewesen, bis die Polizisten das Lokal schon "sichtlich aggressiv" betreten hätten und die Situation im Freien eskaliert sei. Er habe mehrere Prellungen und eine Kehlkopfquetschung erlitten. "Das habe ich in so einer Heftigkeit noch nie erlebt."

Mehrere Gäste erstatteten Anzeige, die Polizei kündigte eine umfassende Aufklärung durch unabhängige Behörden an. Die Staatsanwaltschaft Linz ermittelte, erhob aber keine Anklagen. "Die Vorwürfe waren haltlos und ohne Grundlagen", betonte Niederwimmer.

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