Viel iPad-Konkurrenz

Laufend spannende neue Tablet-Modelle auf der CES

Elektronik
07.01.2011 15:17
Das beherrschende Thema der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas sind ohne Zweifel Tablet-PCs. Über 80 Modelle soll es auf der Unterhaltungselektronikmesse im US-Wüstenstaat Nevada zu sehen geben. Asus, Lenovo und Toshiba haben den Anfang gemacht, nun haben auch Dell und Motorola ihre Antwort auf Apples iPad vorgestellt.

Als bislang größter Apple-Mitbewerber im noch jungen Tablet-Markt entpuppt sich Asus. Der taiwanesische Computerhersteller präsentierte am Dienstag gleich vier Tablets, das größte und auch teuerste hört auf den Namen "EeeSlate EP121" und soll voraussichtlich noch im Jänner für unter 1.000 Euro erhältlich sein. Unternehmenschef Jonney Shih beschrieb das Gerät als einen PC, der aber nicht mehr viel mit einem herkömmlichen Computer gemein habe. Ausgestattet mit einem 12,1 Zoll großen Multitouch-Display (1.280 x 800 Pixel) und angefeuert von einem Core-i5-Prozessor von Intel, soll das 1,16 Kilogramm schwere Gerät wahlweise mit einem SSD-Speicher von 32 oder 64 Gigabyte erhältlich sein. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen des Windows-7-Tablets gehören eine 2-Megapixel-Frontkamera, ein Kartenleser, zwei USB-Anschlüsse sowie ein HDMI-Anschluss. WLAN (802.11 b/g/n) und Bluetooth (3.0) sind selbstredend ebenfalls an Bord.

Als eine Lösung, die problemlos in die Tasche passt, kündigte Shih das Android-basierte "EeePad MeMo" an. Der Siebenzöller verfügt über ein kapazitives Touchpanel mit einer Auflösung von 1.024 x 600 Pixeln und lässt sich wie das EeeSlate auf Wunsch auch via Stift bedienen. Als Prozessor kommt ein Dual-Core-Snapdragon-Prozessor von Qualcomm mit 1,2 GHz zum Einsatz. Neben einem Mini-HDMI-Port bietet das voraussichtlich ab Juni für 400 bis 550 Euro erhältliche Tablet auch eine 1,2-Megapixel-Frontkamera sowie eine 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite.

"EeePad Slider" und "EeePad Transformer" mit Tastatur
Wer sich nicht zwischen einem Laptop und einem Tablet-PC entscheiden kann, dem bietet Asus zwei jeweils 10,1 Zoll große Hybrid-Lösungen samt vollwertiger Tastatur namens "EeePad Slider" bzw. "EeePad Transformer" an. Wie bei allen anderen Asus-Tablets sind auch hier schnelles WLAN, Bluetooth 3.0 und ein Mini-HDMI-Ausgang integriert, hinzu kommen wie beim MeMo eine Front- und eine Rückkamera. Während die Tastatur beim EeePad Slider fest verbaut ist und sich herausschieben lässt (siehe Rückansicht im Bild oben), gleicht sie beim EeePad Transformer einer Docking-Station, die sich bei Bedarf an- und abstecken lässt (im Bild demonstriert von Asus-Chef Jonney Shih). Als Prozessor dient in beiden Geräten Nvidias Tegra 2. Die Batterielaufzeit gibt Asus beim Transformer mit 16 Stunden an. Letzteres soll im April je nach Ausstattung für 300 bis 550 Euro in den Handel kommen, das Slider einen Monat später für umgerechnet 400 bis 600 Euro.

Hybrid-Lösung von Lenovo
Auch beim chinesischen Hersteller Lenovo will man sich offenbar nicht ganz auf das tastaturlose Bedienkonzept versteifen. Mit dem "IdeaPad U1" (im Bild rechts oben) stellte man deshalb eine mit Asus' Transformer vergleichbare Mischung aus Notebook bzw. Docking-Station und Tablet vor. Im Unterschied zur Asus-Lösung soll das abnehmbare 10-Zoll-Display jedoch auch einzeln im Handel erhältlich sein. Ohne Notebook-Unterbau heißt das Gerät fortan schlicht "LePad" und kommt mit einem 1,2 GHz starken Snapdragon-Prozessor laut Lenovo auf eine Akkulaufzeit von acht Stunden. Während das Tablet selbst unter Android läuft, setzt Lenovo beim Ideapad-U1-Notebook auf Microsofts Windows 7 Home Premium und einen ULV-Prozessor der Core-i-Schiene von Intel. Tablet und Notebook teilen sich also nur das Display. Bis Ende März sollen beide Geräte zunächst in China erhältlich sein. Das Gesamtpaket soll mit umgerechnet rund 1.000 Euro zu Buche schlagen, wer das LePad einzeln erstehen möchte zahlt umgerechnet rund 400 Euro.

Ausstattungswunder von Toshiba
Als dritter im Bunde hat schließlich auch Toshiba sein erstes, noch namenloses Android-Tablet (im Bild rechts unten) vorgestellt. Das 10,1 Zoll große Gerät mit einer Auflösung von 1.280 mal 800 Pixeln punktet vor allem in Sachen Ausstattung: Neben einem Mini-USB-Port finden sich auch ein normal großer USB- und HDMI-Anschluss sowie ein SD-Kartenleser an Bord. Zwei Kameras (zwei und fünf Megapixel), schnelles WLAN, Bluetooth und GPS gehören zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen. Als Prozessor soll auch hier Nvidias Tegra 2 zum Einsatz kommen. Angaben zu den finalen Abmessungen und Speichergrößen stehen noch aus. Gleiches gilt für den Preis und das Erscheinungsdatum des Android-Tablets. US-Medienberichten zufolge soll das Toshiba-Produkt jedoch hinsichtlich seines Kaufpreises mit Apples iPad mithalten können.

Dells "Streak 7" bringt schnelles Internet
Der texanische Computerhersteller Dell hat am Donnerstag das "Streak 7" mit Android-Betriebssystem auf der CES vorgestellt. Das Gerät sei das erste Tablet weltweit, das den schnellen Mobilfunkstandard 4G nutze, es werde in wenigen Wochen zu einem "sehr konsumentenfreundlichen Preis" zunächst in den USA verfügbar sein, so Dell. "Streak 7" verwendet das 4G-Netz von T-Mobile, wird aber Provider-unabhängig von Dell vertrieben. Das Gerät besitzt einen sieben Zoll großen Multitouch-Bildschirm aus laut Hersteller besonders stoßfestem und daher familienfreundlichen "Gorilla"-Glas. Als Betriebssystem dient noch Googles Android 2.2, sobald das für neue Geräteklasse konzipierte System 3.0 mit dem Codenamen "Honeycomb" verfügbar ist, könne die Software aktualisiert werden.

Motorolas Tablet hat dem iPad einiges voraus
Das Android-Betriebssystem "Honeycomb" kommt auch bei der Tablet-Neuvorstellung von Motorola, dem "Xoom", zum Einsatz. Es soll noch im ersten Quartal des laufenden Jahres auf den Markt kommen, kündigte Motorola-Mobility-Chef Sanjay Jha in Las Vegas an. Zu sehen waren die Funktionen des "Xoom" allerdings nur über eine Video-Präsentation. Das Gerät selbst befindet sich noch in der Entwicklung. Das "Xoom" hat dem iPad einige Funktionen voraus. So ist es mit zwei Kameras an der Vorder- und Rückseite ausgestattet, von denen eine auch Aufnahmen in hoher Auflösung (HD) machen kann. Zudem ermöglicht es anders als das iPad die Nutzung der Adobe-Technik Flash für Filme und Animationen. Das Tablet unterstützt den schnellen 3G-Mobilfunkstandard und soll auf die nächste Generation LTE (Long Term Evolution) nachträglich aufgerüstet werden. Zunächst wird das "Xoom" in den USA nur exklusiv für das Netz des Providers Verizon verfügbar sein. Preise wurden nicht genannt.

Tipp für Tablet-Interessierte: Abwarten!
Für all jene, die bereits seit Längerem mit dem Gedanken spielen, sich ein Tablet anzuschaffen, bedeuten die Neuankündigungen vor allem eines: Weiter abzuwarten und die Entwicklung zu beobachten lohnt und schützt vor möglicherweise vorschnellen Fehlkäufen. Schließlich ist auch noch offen, wie Apple auf die zunehmende Konkurrenz reagiert. Version 2 des iPad steht Gerüchten zufolge bereits in den Startlöchern, und wer weiß, welche Überraschungen der Platzhirsch diesmal in petto hat. Und auch von Samsung, dessen Galaxy Pad bislang als schärfster iPad-Gegenspieler gilt, werden noch einige spannende Neuheiten auf der CES erwartet.

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