Bei der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hieß es dazu, dass das Ermittlungsverfahren noch nicht abgeschlossen sei, weil Beschuldigteneinvernahmen noch ausständig seien. Man habe zwei Gutachten - eines bezüglich der Umweltverschmutzung und eines zu den Zuständen der Tierhaltung - angefordert. "Über das Ergebnis kann ich nichts sagen", so Sprecher Erich Habitzl. Ob Anklage erhoben oder das Verfahren eingestellt wird, werde vermutlich im Frühjahr entschieden.
Verbindung zu Tierschützer-Prozess in Wiener Neustadt
Eine "äußerst pikante Querverbindung" der Causa zum Tierschützer-Prozess sieht der Drittangeklagte in dem seit 2. März 2010 laufenden Verfahren: Wie er mitteilte, war er - zur Zeit der Hausdurchsuchungen und Festnahmen leitender Angestellter bei Vier Pfoten - im Frühjahr 2008 bei einer beruflichen Recherche bei ebendieser "illegalen Hühnerbatterie" von der Soko observiert worden. Dies sei minuziös im Gerichtsakt protokolliert, während Ermittlungen seitens der Staatsanwaltschaft gegen den Betreiber der Legebatterie erst zwei Jahre später und erst nach Medienberichten sowie einer Sachverhaltsdarstellung eingeleitet worden waren. Das "Auskundschaften von Legebatterien" sei einer der Anklagepunkte bezüglich des "Mafia-Paragrafen" 278a (Beteiligung an einer kriminellen Organisation). Aus Sicht des Drittangeklagten bedeute das, dass er "wegen seines - wie sich spätestens jetzt herausstellt - wohl begründeten Arbeitsauftrags über 105 Tage in U-Haft war".
Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt sei nun aufgefordert, die verantwortlichen Tierquäler nach fast einem Jahr Ermittlungen endlich anzuklagen: "Wenn dies nämlich nicht passiert, werde ich einen Befangenheitsantrag und eine Sachverhaltsdarstellung an die Korruptionsstaatsanwaltschaft richten, weil dieses Verfahren auch eine Querverbindung zum dortigen Verfahren gegen unter anderem mich wegen 'Bildung einer kriminellen Organisation' aufweist."
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