Technik-Trends

CES in Las Vegas: Das bringt das Digital-Jahr 2011

Elektronik
03.01.2011 11:49
Die Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas steht vor der Tür. Vom 6. bis 9. Jänner präsentiert die weltweite Leitmesse für Unterhaltungselektronik in der Wüste von Nevada die Technik-Neuheiten der kommenden Monate. krone.at verrät, welche Trends die Messe heuer bestimmen werden.

Das Jahr der Tablets
2011 wird laut Consumer Electronics Association (CEA) ohne Zweifel das Jahr der Tablets. Gab es bislang nur wenig ernstzunehmende Herausforderer für Apples iPad, allen voran Samsungs "Galaxy Pad", so dürfte sich die Zahl der Mitbewerber heuer drastisch erhöhen. Über 80 Tablets sind der CEA zufolge bislang für die kommenden zwölf Monate angekündigt, viele von ihnen - darunter Geräte von Lenovo und Toshiba - dürften auf der CES in Las Vegas ihre Premiere feiern. Mit Spannung erwartet wird unter anderem Motorolas noch namenloses Tablet (siehe Infobox), das voraussichtlich im März in den Handel kommt. Spekulationen zufolge dürfte es mit Googles neuester und speziell für den Tablet-Gebrauch optimierten Android-Version 2.4 ("Honeycomb") ausgestattet sein und damit die Schwächen aktueller Android-Tablets, die in Sachen Funktionalität im Wesentlichen Smartphones gleichen, ausbügeln.

Googles offenes Betriebssystem ist aber nicht das einzige, das heuer auf Tablets zum Einsatz kommt. Blackberry-Hersteller Research in Motion dürfte weitere Neuigkeiten zu seinem bereits angekündigten "Playbook" verkünden, und Hewlett Packard hat Gerüchten zufolge ein Tablet auf webOS-Basis im Gepäck. Schlussendlich dürfte 2011 auch das eine oder andere Windows-7-Tablet das Licht der Welt erblicken. Welche Rolle Microsoft dabei einnimmt, ist noch offen. Konzernchef Steve Ballmer hatte bereits im Vorjahr in Las Vegas entsprechende Modelle angesprochen, das Vorhaben kurz darauf jedoch auf Eis gelegt. Medienberichten zufolge könnte Ballmer eine neue Windows-Version vorstellen, die insbesondere für Tablets ausgelegt ist.

3D wird omnipräsent
Neben Tablet-PCs soll das neue Jahr von 3D dominiert werden – abermals, wie es bei der CEA heißt. Die dreidimensionalen Bilder sollen dem US-Industrieverband zufolge nicht nur verstärkt auf entsprechenden Fernsehgeräten, sondern auch auf Smartphones oder mobilen Spielkonsolen wie Nintendos 3DS Verbreitung finden. Obwohl für den Handheld keine speziellen 3D-Brillen nötig sind und zahlreiche Hersteller autostereoskopische Displays angekündigt oder sogar bereits auf den Markt gebracht haben (Toshiba), ist es aufgrund der noch sehr hohen Produktionskosten für die brillenfreien Fernseher allerdings eher unwahrscheinlich, dass diese schon heuer den großen Durchbruch erleben. Experten zufolge dürften stattdessen TV-Modelle auf den Markt kommen, die anstelle der teuren Active-Shutter-Technologie das in Kinos verwendete Polarisations-Verfahren unterstützen. Die Anschaffungskosten für entsprechende Geräte dürften zwar geringfügig höher sein, dafür sind die Brillen wesentlich günstiger, kommen ohne Batterien aus und sind weitaus weniger sensibel, was die Wahl des richtigen Betrachtungswinkels anbelangt.

Total vernetzt: Internet auf jedem Gerät
Fernsehen soll 2011 aber nicht nur dreidimensional werden, sondern auch verstärkt mit dem Internet verbunden sein. Viele Geräte, beispielsweise von Sony, verfügen bereits über entsprechende Schnittstellen und Web-Angebote. Da der durchschnittliche Fernseher jedoch eine Lebensspanne von zehn Jahren und mehr hat, erwartet die CEA vor allem Neuerungen im Bereich der Settop-Boxen. Diese seien wesentlich günstiger als ein neues Fernsehgerät zu haben und stünden somit auf Anhieb einem Massenmarkt zur Verfügung. Ob es dem Internet 2011 allerdings gelingt, dem Fernsehen den Rang abzulaufen, bleibt abzuwarten. Googles Ambitionen mit Google TV scheinen gescheitert, hatten sich zuletzt doch immer mehr TV-Stationen quergestellt und dem Internetgiganten aus Angst vor sinkenden Quoten die Unterstützung verwehrt. Laut CEA dürfte das Internet aber nicht nur auf dem Fernseher Einzug halten, sondern auf nahezu jedem Gerät – vom Auto über die Kamera bis zum Drucker. Mit ein Grund dafür laut CEA: der nach wie vor andauernde Siegeszug der Apps.

Schneller mobil surfen mit dem Smartphone
Bei den Smartphones, die den App-Hype ausgelöst haben, wird 2011 in vielerlei Hinsicht spannend: Zum einen dürfte das mobile Surfen dank der zunehmenden Verbreitung des UMTS-Nachfolgers LTE (4G) künftig noch schneller von der Hand gehen, zum anderen werden die Mobiltelefone an sich schneller. Erst kurz vor Weihnachten hatte LG mit dem "Optimus 2X" das weltweit erste Dual-Core-Handy vorgestellt. Nachahmer sollten folgen. Zwei weitere große Themen: Videotelefonie und Gaming. Da Android 2.3 nun zwei Kameras unterstützt, werden zahlreiche Handy-Neuankündigungen mit entsprechender Frontkamera erwartet. Zum anderen wird durch die Unterstützung von Gyroskopen unter Android in Kombination mit Nvidias Tegra-2-Chips für ruckelfreie Videowiedergabe auch das mobile Gaming vermehrt Aufwind erfahren und klassischen Handhelds weiter Marktanteile abjagen. Sony hat bereits reagiert und ein PSP-Smartphone angekündigt, das die Vorzüge einer mobilen Spielkonsole mit jenen eines Smartphones vereinen soll. Ob das Konzept aufgeht, bleibt abzuwarten.

Apps für die Digitalkamera
Auch bei den Digitalkameras wächst der Druck vonseiten des Smartphone-Lagers. Für den schnellen Schnappschuss zwischendurch wird schon jetzt immer häufiger auf das Handy zurückgegriffen. Viele Konsumenten fragen sich daher, ob sie überhaupt noch eine Digitalkamera benötigen. Neue Kameramodelle versuchen daher im Gegenzug, sich bei der Konkurrenz etwas abzuschauen und mit bislang nur vom Handy gewohnten Funktionen zu punkten. Da gerade im Kompaktkamerabereich bereits viele Geräte mit Touchscreen ausgestattet sind, sind etwa eigene App-Stores für Digitalkameras nicht auszuschließen. Für noch komfortableres Foto-Sharing sorgen zudem 4G-Unterstützung oder Wi-Fi Direct – ein neuer Funkstandard, mit dem WLAN-Verbindungen ohne Basisstation möglich sind.

Mehr PC-Power dank "Sandy Bridge" und USB 3.0
Im Bereich der PCs und Notebooks versprechen vor allem die neuen Chipgenerationen von Intel ("Sandy Bridge") und AMD ("Fusion") trotz geringem Stromverbrauch einen Leistungsschub, vor allem in puncto Grafik und Videowiedergabe. Die neuen Prozessoren vereinen nämlich erstmals Rechen- und Grafikkapazität auf einem Stück Silizium. Das beschleunigt die Datenverarbeitung und senkt den Stromverbrauch. Die Folge: Computerhersteller sparen Geld, weil sie weniger Komponenten einkaufen müssen. Und das Doppelherz spart Platz - das erleichtert es, die Geräte weiter zu schrumpfen. Die neuen Chips unterstützen zudem USB 3.0, das einen theoretisch bis zu zehnmal schnelleren Datenaustausch erlaubt als das aktuelle USB 2.0. Obwohl der neue Standard bereits seit einem Jahr am Markt erhältlich ist, fehlte es bislang noch an entsprechenden Motherboads, die USB 3.0 unterstützen. Mit Beginn der CES sollte sich dies jedoch ändern.

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