Für den Ex-Premier war es eine stressige Advents-Woche: Am Montag konnte er noch im Gefängnis bei der Weihnachtsmesse den Worten von Erzbischof Alois Kothgasser lauschen, dann war er selbst gefragt. Am Mittwoch via Video-Konferenz vor dem Kärntner Hypo-U-Ausschuss, am Donnerstag die Einvernahme vor der Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien mittels Webcam, Monitor und Mikrofon. "Der geeignetste Tag vor Weihnachten", erklärte dazu Sprecher Friedrich König.
Wahrscheinlich wird Auslieferungshaft verlängert
Am Montag wird sich der Ex-Premier dann in der Strafanstalt Schanzlgasse eine Stunde lang in einer nicht öffentlichen Verhandlung mit seinen Anwälten den Fragen der Staatsanwältin und der Haftrichterin stellen müssen. Dann wird entschieden, ob seine Auslieferungshaft fortgesetzt wird, also weiterhin Fluchtgefahr, Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr besteht.
In Justizkreisen wird jedenfalls mit einer Verlängerung der Auslieferungshaft gerechnet. Sollte dies eintreffen, würde Sanader einen Monat später erneut einem Haftrichter vorgeführt. Und er hätte dann die Möglichkeit, gegen den Beschluss beim Oberlandesgericht Rechtsmittel einzulegen.
Als unwahrscheinlich gilt, dass Sanader von sich aus einer "vereinfachten Auslieferung" zustimmt. Dann könnte er nämlich von den kroatischen Behörden auch wegen diverser anderer Delikte verfolgt werden.
von Max Grill, Kronen Zeitung
Symbolbild
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