Wegen Asbest

Entsorgung von Schiffswrack kostet über 15 Millionen

Oberösterreich
16.12.2010 17:33
Wie lang die ehemalige "schwimmende Werkstatt" noch halb versunken im Linzer Hafenbecken 2 liegen wird, ist unklar. Ein Vorbesitzer des asbest-isolierten Schwimmkörpers weiß, dass der Kahn ein Fluch und kaum anzubringen ist: Das fachgerechte Zerschneiden und Entsorgen des Asbest-Schiffes hätte ihn damals sagenhafte 210 Millionen Schilling (15,3 Millionen Euro) gekostet.

Reibung an Uferfelsen infolge Wellenschlages dürfte den Schiffskörper, der seit 44 Jahren im Linzer Hafen liegt, undicht gemacht haben. Als er in der Nacht zum 8. Dezember zu sinken begann, wurde er – wie berichtet – mit Seilen gesichert. "Der Zustand kann so aber sicher nicht bleiben, wir haben auch bereits Kontakt mit dem Wiener Eigentümer aufgenommen – aber prinzipiell sehen derzeit Wasserrechts- und Schifffahrtsbehörde keinen Handlungsbedarf", erklärt der für den Linzer Hafen zuständige Linz-Service-Geschäftsführer Alfred Leimer, warum man sich noch keine Gedanken bezüglich Wrack-Entsorgung gemacht habe.

Ein Vorbesitzer der einstigen DDSG- Werkstatt, Kapitän Bernhard Luger, hatte sich allerdings 1995 darüber schon den Kopf zerbrechen müssen: "Obwohl sechs Gutachten die Asbest-Isolierung als unbedenklich eingestuft hatten, hab' ich keine Betriebsgenehmigungen bekommen und hätte den Schiffskörper entsorgen sollen. Doch Zerschneiden hätte man ihn nur in einer luftdicht verschlossenen Halle dürfen, durch Mitarbeiter in speziellen Schutzanzügen. Die Kosten dafür wurden damals auf 210 Millionen Schilling geschätzt."

Nun sind zuerst eine Million Euro für die Bergung des Kahns notwendig.

von Johann Haginger, "OÖ Krone"

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