1991 hat Saalbach-Hinterglemm die perfekteste Alpine Ski Weltmeisterschaft aller Zeiten hingelegt. Zwei Wochen lang feierten die Fans bei blauem Himmel, klirrender Kälte und perfekten Bedingungen aufgehende Sterne wie Stephan Eberharter oder eine unschlagbar scheinende Petra Kronberger. Von diesem Glanz ist nur mehr wenig übrig, seit Jahren wird der Parade-Skiort vom Österreichischen Skiverband (ÖSV) stiefmütterlich behandelt.
"Wir sind so oft kurzfristig eingesprungen, das letzte Mal 1999 für einen Weltcup-Riesentorlauf der Herren. Alles klappte trotz nur weniger Wochen Vorbereitung perfekt. Aber in den Rennkalender wurden wir nicht aufgenommen", schwingt bei Skiclubobmann Bartl Gensbichler inzwischen der Frust mit. Hinter dem erfahrenen Organisator steht eine Armada von 700 Skiclubmitgliedern und 70 geprüften Kampfrichtern plus perfekte Rennstrecken am Zwölferkogel. Über 50 Rennen wickeln die ehrenamtlichen Mitglieder Saison für Saison ab.
"Wir wollen ein Herren-Weltcuprennen"
"Der ÖSV sagt, dass er nur zwölf Weltcuprennen pro Jahr nach Österreich holt. Viele davon sind fix besetzt, wie Kitzbühel oder Schladming. Da findet man offenbar kein Platzerl für uns", ärgert sich Gensbichler. Fakt ist, dass Saalbach-Hinterglemm endlich wieder die besten Skifahrer der Welt in den Ort holen möchte. "Wir hatten Damen-Rennen. Doch ehrlich: Die Einschaltquoten waren nicht so toll. Herren-Rennen locken mehr Zuschauer vor den Bildschirm", sagt Skiclubobmann Gensbichler.
2011 könnte ein Schicksalsjahr werden. 2014 feiert das ganze Tal 100 Jahre Skiclub. "Da wollen wir ein Herren-Weltcuprennen! Sonst steigen wir aus dem internationalen Geschäft komplett aus", stellen Gensbichler und Bürgermeister Peter Mitterer ein Ultimatum. Das würde für Saalbach-Hinterglemm heißen: Keine FIS-Rennen mehr, kein Europacup und so weiter. Die Weichen dafür werden schon im kommenden Jahr gestellt. "Da werden wir sehen, ob unsere tolle Arbeit und die perfekten Strecken wieder ignoriert werden.“ Besonders bitter für die Saalbach-Hinterglemmer: Die Strecke für Abfahrt und Super-G wurde am Zwölferkogel umgebaut und extra spannend gemacht. Der Skiclub hofft jetzt, dass dieser finanzielle Brocken dementsprechend gewürdigt wird.
von Melanie Hutter, "Salzburger Krone"
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