Volles Abbruchhaus

Bettlerbande macht Liefering unsicher – Polizei machtlos

Salzburg
14.12.2010 18:52
Aufregung und Ärger herrscht unter den Anrainern an der Saalachstraße in Salzburg-Liefering: Seit Monaten treibt dort eine Bulgaren-Bande ihr Unwesen. Die Männer und Frauen haben sich - zum Teil auch mit kleinen Kindern - in einem Abbruchhaus (Bild) einquartiert. Und sie betteln vor den umliegenden Supermärkten sehr aggressiv um Geld.

"Wir haben bereits mehrmals die Polizei gerufen. Genützt hat es nichts. Die leben seit Monaten in diesem Haus - einer ehemaligen Wäscherei - und machen die Gegend unsicher. Ständig tragen sie Matratzen, Rucksäcke und Taschen ins Gebäude", klagte ein Nachbar. Einmal pro Woche fährt ein Auto aus Bulgarien vor. Dann steht der "Schichtwechsel" an. Mehrere Bandenmitglieder fahren offenbar nach Hause, andere übernehmen ihren Platz.

Schwere Krankheiten vorgetäuscht?
Die Bulgaren halten sich vor allem mit Betteln über Wasser. "Vor allen Supermärkten in der Umgebung stehen sie. Da haben sie dann plötzlich Krücken in der Hand und täuschen schwere Krankheiten vor. Dabei sind sie in der Früh noch putzmunter und kerngesund aus dem Haus marschiert", empörte sich ein Anrainer.

Die Bulgaren verdingen sich zudem als Verkäufer diverser Zeitungen. Und genau einer dieser "Verkäufer" – in dem Fall aber ein Rumäne (22) – soll erst am Montag einer Pensionistin vor einem Supermarkt ihre Geldbörse entrissen haben (Infobox). Die Nachbarn machen sich auch um ihre Kinder Sorgen. Die müssen auf dem Schulweg zweimal am Tag an dem Haus vorbeigehen.

"Es gibt keinen Strom, kein Wasser, rein gar nichts"
Die Polizei ist gegen die Bande relativ machtlos und kann nur immer wieder ihre Pässe überprüfen. Das Abbruchhaus steht auf Privatgrund. Den Besitzer stören die Bulgaren im Moment nicht. "Diese Menschen können dort keinen Schaden anrichten. Es gibt keinen Strom, kein Wasser, rein gar nichts." Das Gebäude ist einsturzgefährdet, das ist der Bande aber offenbar egal.

Spätestens im Frühjahr wird das Objekt endgültig abgerissen – dann sollen dort "schöne Wohnungen für die Salzburger entstehen", so der Besitzer. Die Anrainer hoffen aber, dass die Bulgaren schon vorher wieder weg sind.

von Manuela Kappes, Kronen Zeitung

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