Mann erschießt sich

Mord an PR-Agentin Ronni Chasen weiter ungelöst

Adabei
06.12.2010 13:06
Die Polizisten wollten nur mit ihm sprechen. Als der Mann in der Lobby seines Wohnblocks in Los Angeles die Beamten sah, zog er jedoch eine Waffe und tötete sich mit einem Schuss in den Kopf. Die Polizisten wollten den 43-Jährigen zum Mord an der PR-Agentin Ronni Chasen vor rund zweieinhalb Wochen vernehmen, der den Ermittlern noch immer Rätsel aufgibt.

"Wir wissen nicht, ob er etwas mit dem Chasen-Mord zu tun hatte", sagte der Polizist Tony Lee. Der Mann sei kein Verdächtiger gewesen, sondern habe im Zuge der Ermittlungen lediglich befragt werden sollen.

Hollywood-Agentin ermordet
Chasen war am 16. November auf der Fahrt nach Hause in Beverly Hills in ihrem Auto erschossen worden. Sie kam gerade von einer Premierenparty für den Kinofilm "Burlesque" mit Cher und Christina Aquilera. In den Promoter-Kreisen Hollywoods war die PR-Agentin eine Berühmtheit. Sie machte Werbung für Filme wie "Alice im Wunderland", "There Will Be Blood" und "Dreamgirls". Außerdem vertrat sie berühmte Komponisten von Filmmusik wie Ennio Morricone und Hans Zimmer.

Chasen wurde mehrfach in die Brust geschossen, ihr Auto krachte kurz nach Mitternacht gegen eine Straßenlaterne unweit des Sunset Boulevards. Die Polizei hat noch immer keine Spur.

Der Mann, der sich nun vor den Augen der Beamten erschossen hat, war bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Wegen Raubüberfällen in Los Angeles wurde er 1998 zu einer elfjährigen Haftstrafe verurteilt. Bereits 1985 war er in einen Einbruch in New York verwickelt, 1994 wurde er im US-Staat Oregon wegen Raubes angeklagt.

Ermittler glaubt nicht an Raubüberfall
Der pensionierte Ermittler Gil Carrillo hat den vorläufigen Bericht der Gerichtsmediziner über den Chasen-Mord gelesen und glaubt nicht an einen Raubüberfall. Chasen sei nicht von dem nun toten Gelegenheitsverbrecher, sondern von einem Profi-Killer erschossen worden. "Will jemand in einer Verschwörung wirklich so einen in seinem Team haben?", fragt Carrillo. "Das ergibt einfach keinen Sinn."

Aufgrund seiner kriminellen Vorgeschichte spekulieren Experten nun über den Selbstmord des Mannes. Als Vorbestrafter mit einer Waffe drohte ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe, auch falls er mit dem Mord an der PR-Agentin nichts zu tun hatte. "Er wäre zurück in Gefängnis gegangen, wahrscheinlich für immer. Da hat er sich entschieden auszusteigen", mutmaßt der Privatdetektiv John Nazarian.

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(Bild: kmm)



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